Zum Schuljahr 2020/21 gingen in Nordrhein-Westfalen 25 weitere Schulen an Standorten mit besonderen Herausforderungen als Talentschulen an den Start. Sie werden vom Land dabei unterstützt, ihre Schülerinnen und Schüler gezielt und intensiv zu fördern. Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer erklärte: „Diese Landesregierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bildungschancen unserer Schülerinnen und Schüler spürbar zu verbessern. Chancengerechtigkeit ist der Mittelpunkt unserer Schul- und Bildungspolitik. Der Schulversuch Talentschulen ist hierfür ein hervorragendes Beispiel: Schulen, die sich aufgrund ihrer Lage vor besondere Herausforderungen gestellt sehen, unterstützen wir gezielt dabei, ihren Schülerinnen und Schülern beste Bildung zu ermöglichen.“
Neun Berufskollegs, zehn Gesamtschulen, zwei Gymnasien, zwei Realschulen und jeweils eine Haupt- und eine Sekundarschule folgen den 35 Talentschulen, die bereits zum Schuljahr 2019/20 in den Schulversuch aufgenommen wurden. Die künftig insgesamt 60 Talentschulen sollen zur besseren Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler besondere pädagogische Konzepte entwickeln und umsetzen. Dazu gehören unter anderem die Ausbildung inhaltlicher Profile zum Beispiel in den MINT-Fächern oder in der Kulturellen Bildung, die Vertiefung der sprachlichen Förderung im Rahmen eines erweiterten Fachunterrichts und eine erweiterte Berufsorientierung.
Neben einem jährlichen Fortbildungsbudget von 2.500 Euro pro Schule – insgesamt also 150.000 Euro jährlich – stellt das Land dafür vor allem zusätzliche personelle Ressourcen zur Verfügung: Die teilnehmenden allgemeinbildenden Schulen erhalten im Endausbau einen Zuschlag in Höhe von 20 Prozent auf ihren Grundstellenbedarf, Berufskollegs erhalten mindestens vier zusätzliche Stellen für die Umsetzung des Schulversuchs in den beteiligten Bildungsgängen. Mehr als 400 zusätzliche Lehrerstellen stehen für die 60 Talentschulen insgesamt bereit. An den ersten 35 Talentschulen konnten bereits 89 der 111 zusätzlichen Stellen besetzt werden. Außerdem konnten die Schulen erstmals ihr Fortbildungsbudget nutzen: Insgesamt 87.500 Euro hatten die 35 Talentschulen im ersten Jahr des Schulversuchs dafür zur Verfügung.
Auch die für den Schulversuch weiterqualifizierten Schulentwicklungsberaterinnen und -berater haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. Sie unterstützen die Schulen dabei, ihre organisatorischen Strukturen zu verbessern, zum Beispiel durch eine zielgerichtete Team- und Personalentwicklung, die Stärkung der Partizipation von Eltern und Schülerschaft sowie durch die Förderung von Prävention und die Stärkung eines positiven Schulklimas. Zudem unterstützen sie die Schulen bei der Vernetzung mit Schul- und Bildungspartnern vor Ort, wie beispielsweise der Jugendhilfe, Verbänden, Migrantenselbstorganisationen, Hochschulen, Talentscouting, Wirtschaft und Stiftungen.
„Die Rückmeldungen aus den ersten 35 Talentschulen sind sehr positiv. Großen Zuspruch erhält unser Ansatz, den Talentschulen bei der Umsetzung des Schulversuchs Freiräume zu eröffnen. Denn die Schulen wissen selbst am besten, wie sie unter den jeweiligen Bedingungen vor Ort mit der Unterstützung des Landes ihre Schülerinnen und Schüler bestmöglich fördern. Den 25 Talentschulen, die unseren Schulversuch komplettieren, wünsche ich einen guten Start“, so Ministerin Gebauer abschließend.