Mönchengladbach. Erstmals findet die polis Convention am 13. und 14. August digital statt. Die Herausforderungen dieses Jahres motivierten Veranstalter und Aussteller, einen neuen Weg einzuschlagen. Auch Mönchengladbach ist dabei und tritt online den Beweis für den Erfolg der städtischen Entwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt an.
Passend zum neuen Format stehen nachhaltiges Denken, klimafreundliches Handeln und der bewusste Umgang mit Ressourcen bei der Stadtentwicklung im Mittelpunkt der diesjährigen polis Convention. Themen, die Mönchengladbach in seiner Stadtentwicklungsstrategie verankert hat, wie Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners mit Verweis unter anderem auf den Mobilitätsplan und die Initiative Healthy Building Network sagt. „Um als Wohn- und Arbeitsort wettbewerbsfähig zu sein, müssen wir ein attraktives Lebensumfeld, bezahlbaren Wohnraum für alle sowie ein gesundes Stadt-Klima mit zukunftsweisenden Mobilitätsformen bieten.“
Dazu braucht es das Engagement von vielen. Nachhaltige Stadtentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe von städtischen und privaten Akteuren. Daher sind am digitalen Messestand auch Partner aus der Mönchengladbacher Immobilienwirtschaft vertreten: Otten Architekten und Schrammen Architekten, die Projektentwickler Dornieden, Jakob Durst und Instone Real Estate Development sowie die Stadtsparkasse Mönchengladbach als Immobilienfinanzpartner. Die gemeinsame Projektliste zeigt: Im gesamten Stadtgebiet entsteht vielfältiger Wohn- und Arbeitsraum. Allein in der Mönchengladbacher Innenstadt entstehen in den kommenden Jahren rund 3.000 neue Wohneinheiten für alle Haushaltsgrößen, Einkommens- und Altersklassen. Eines der größten Impulsprojekte ist die 14 Hektar große Seestadt mg+ in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof mit rund 2.000 neuen Wohneinheiten und ca. 55.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für Büros und gewerbliche Nutzungen. Ein knapp zwei Hektar großer künstlich angelegter See verleiht dem Quartier sein besonderes Flair. Mit dem Bau soll noch in diesem Jahr begonnen werden.
Quartiersentwicklung: ökologisch, ökonomisch, sozial
„Moderne Stadtquartiere sind für uns Siedlungen, die mehr können müssen, als sich architektonisch in das Gesamtbild einzufügen“, erläutert Dr. Ulrich Schückhaus. „Wir beschäftigen uns unter anderem mit den Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Nachhaltige Stadtentwicklung heißt dabei nicht nur ressourcenschonendes Bauen und eine umweltfreundliche urbane Gestaltung, es beinhaltet auch innovative Lösungen für moderne Mobilität – Stichwort E-Hubs und Car-Sharing-Angebote, wie sie beispielsweise in der Seestadt mg+ geplant sind.“
Beim Thema Nachhaltigkeit geht Mönchengladbach in dem überregionalen Projekt „Healthy Building Network“ auch neue Wege. Gemeinsam mit Partnern aus der deutsch-niederländischen Grenzregion sollen hier Kompetenzen für gesundes und nachhaltiges Bauen aufgebaut werden. Mit konkreten Bauvorhaben wollen die beteiligten Städte die Region für kommende Standards fit machen. Mönchengladbach geht mit gutem Beispiel voran. Bei der jüngsten Ausschreibung für das neue Rathaus etwa lautete die Maßgabe: Ein Plus für alle Bürger, ein Plus für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie ein deutliches Plus für die Umwelt. Auch in der Ausschreibung des ersten Teilbereichs des ehemals militärisch und industriell genutzten REME-Geländes waren Nachhaltigkeitsaspekte gefordert. Mit Instone konnte ein Investor gefunden werden, der auf dem Areal ein gemischtes urbanes Wohnquartier mit hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität nach sozialen, ökologischen und ökonomischen Standards realisieren wird.
Neben Nachhaltigkeitsaspekten ist vor allem die soziale Komponente essenziell für eine erfolgreiche Stadtentwicklung, wie Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin betont. „Bei der Entwicklung neuer Quartiere legen wir Wert darauf, dass die Bürger aktiv eingebunden sind. Als Resultat sollte stets eine gute soziale Durchmischung mit einer breiten Zielgruppenansprache stehen.“ Das Vermarktungskonzept für die Maria-Hilf- Terrassen sieht genau das vor: In dem neuen innerstädtischen Quartier mit ca. 350 Wohneinheiten sollen Familien ebenso Platz finden, wie Baugruppen und geförderte Wohneinheiten. Die Abrissarbeiten der ehemaligen Klinikgebäude werden bereits 2020 abgeschlossen sein – mit Ausnahme des denkmalgeschützten Gebäudeensembles. Auf rund 4.400 m² soll hier eine Mischung an Wohnen und gewerblicher Nutzung realisiert und die ehemalige Krankenhauskapelle als zentraler Ort der Begegnung integriert werden. Nach der aktuellen Ausschreibung dieses Bauabschnitts sollen 2021 auch die ersten baureif gemachten Baufelder an den Markt kommen.
Mobilität: nachhaltig, innovativ, zukunftsweisend
Ob eine Stadt als Wohn- und Arbeitsort attraktiv ist, wird in Zukunft maßgeblich davon abhängen, ob sie eine bezahlbare, effiziente und nachhaltige Antwort auf die Frage von Transport und Mobilität hat. Am Flughafen Mönchengladbach wird daher zu den Potenzialen von innovativen Verkehrskonzepten wie Flugtaxen geforscht. Im Rahmen des SkyCab- Projekts bietet der Flughafen mit seiner Kontrollzone und einer vollständigen luft- und bodenseitigen Infrastruktur ein ideales Testareal für die Integration von Flugtaxen in die städtische Verkehrsinfrastruktur und den aktiven Luftraum. Perspektivisch lassen sich hier Wissenschaft und Wirtschaft regional und überregional vernetzten.
Mönchengladbach zeigt einmal mehr: Eine klare Vision für die Stadtentwicklung zahlt sich aus und setzt wichtige Impulse für die Zukunft. Ökologisch. Ökonomisch. Sozial.