Monheim. Über die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) hat die Stadt den früheren „Pub Club 28“ erworben. Zu der Immobilie Turmstraße 28 und 28a mit einer Grundstücksfläche von rund 592 und einer Gesamtnutzfläche von insgesamt 332 Quadratmetern zählen neben dem 2006 als Gaststätte geschlossen und zuletzt nur noch als Büro genutzten Erdgeschoss (88 Quadratmeter) auch zwei Wohnungen (70 und 92 Quadratmeter) sowie der vermietete „Biergarten Zur Altstadt“ samt Nebengebäude (150 und 50 Quadratmeter). Insgesamt will die SEG nach dem erfolgreichen Ankauf rund 128.000 Euro in Renovierungen stecken, insbesondere in die größere, leerstehende Wohnung an der Turmstraße 28.
Hinter den Zahlen und der schmucken Fachwerk-Fassade verbirgt sich echte Monheimer Altstadtgeschichte. Eine Drogerie mit Fotolabor, ein Feinkostgeschäft, Snacks, eine Milchbar und mit dem „Pub Club 28“ eine absolute Kult-Gaststätte, die in den 1990er-Jahren zu den ersten Adressen im Monheimer „Bermuda-Dreieck“ zählte, in dem manch Thekengast auf scheinbar rätselhafte Weise verschwand, um dann glücklicherweise doch irgendwann an anderer Stelle des Dreiecks wieder aufzutauchen – all das gab es hier schon. Und für Gaststätten wie diese wurde wohl einst das Prädikat „urige Eckkneipe“ erfunden. Andere Zeiten und auch ein anderes Ausgehverhalten.
Doch zurück in die Zukunft. Für den früheren Schankraum sucht die SEG nun nach einem innovativen Betreiberkonzept. Bürgermeister Daniel Zimmermann: „Wir wollen das Erdgeschoss wieder mit Leben füllen, ein belebtes Gegenüber für die Gastronomiebetriebe auf der anderen Straßenseite schaffen.“ Ein reines Café- oder Kneipenangebot wird dabei jedoch eher nicht favorisiert. SEG-Geschäftsführer Oliver Brügge: „Mit einem Bistro-Konzept, das im Erdgeschoss der künftigen Kunstschul-Dependance ‚Kunstwerkstatt Turmstraße‘, dem ehemaligen ‚Lay Thai‘, noch angesiedelt werden soll, betrachten wir das gastronomische Angebot in diesem Bereich inzwischen als abgerundet.“ Auch die nutzbare Außenfläche an der Turmstraße 28 ist für Gastronomieansprüche des 21. Jahrhunderts vergleichsweise eher klein. Nun kommt es auf gute Ideen an. Eine Wein-Bar etwa, eine Kaffee-Rösterei, eine Manufaktur mit regionalen Produkten – alles mit entsprechenden Verkostungsangeboten – oder auch ähnliche Konzepte in diese Richtung könnten wir uns sehr gut vorstellen“, beschreibt Brügge. Eine Anfrage für eine Cocktailbar liegt sogar bereits vor. „Aber auch etwas Handwerkliches, eine Goldschmiede etwa, könnte sehr gut passen, wenn publikumsnah gearbeitet würde. Wir wünschen uns etwas Hochwertiges, Offenes, mit Erlebniswert – und dort sehen wir auch die besten wirtschaftlichen Chancen.“ Noch kann hier in sehr viele Richtungen gedacht werden.
Bürgermeister Daniel Zimmermann unterstreicht in dem Zusammenhang: „Der von Pascal Lütz erfolgreich betriebene ‚Biergarten Zur Altstadt‘ soll natürlich auch nach dem Besitzwechsel in der bestehenden Form erhalten bleiben. Der Mietvertrag wird von der SEG übernommen. Auch ich freue mich gleich nebenan aber auf eine weitere sinnvolle Ergänzung unseres schon heute wieder so attraktiven Altstadtangebots.“
Interessenten können sich bei Oliver Brügge melden, am besten per E-Mail an obruegge@seg.monheim.de oder auch telefonisch unter 02173 951-8501.
Foto: Blick über den Alten Markt mit Brunnen auf das gepflegte Fachwerkhaus an der Turmstraße 28. Rechts im Vordergrund, ebenfalls mit grünen Fensterläden, das alte Monheimer Rathaus. Hinter den Linden geht der Blick frei hinaus in Richtung Landschaftspark Rheinbogen. Altstadt-Bestlage mit ganz viel Zukunftspotenzial. Foto: Thomas Lison