Deutsch als Zweitsprache (DaZ) – unter diesem Thema stand die Klausur, die mehr als 700 Studierende der TU Dortmund am Donnerstag, 25. Juni, geschrieben haben. Erstmals in der Universitätsgeschichte war diese Klausur in die Westfalenhalle 3 verlegt worden. Geschätzt 7500 Studierende werden dort in diesen Tagen ihre schriftlichen Arbeiten ablegen – begleitet von einem ausgeklügelten Hygienekonzept, das Ansteckungen mit dem Coronavirus vermeiden soll.
Grund für die Verlegung der Klausuren ist die Corona-Pandemie. Die Raumkapazitäten an der TU Dortmund reichen nur für Klausuren bis zu 200 Studierenden, wenn die Hygienevorschriften und Abstandsregeln eingehalten werden. Und selbst diese Klausuren müssen mitunter auf mehrere Hörsäle verteilt werden, da auch im Audimax als größtem Hörsaal nur ein Zehntel der 800 Plätze belegbar ist.
Es sind die großen Nachholklausuren des Wintersemesters 2019/20, die derzeit gebündelt an sechs Tagen noch bis zum 2. Juli in der Westfalenhalle 3 stattfinden. Jeden Tag gibt es mehrere Klausuren. Am Donnerstagmorgen strömten die ersten Studierenden in das Gebäude. Auch Kira Hein, die im 2. Bachelor-Semester Lehramt studiert, kam für die DaZ-Prüfung in die Westfalenhallen. Diese war eigentlich für den 16. März angesetzt gewesen, wurde dann aber aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt. „Ich finde es gut, dass es nun weitergeht“, sagte sie. „Aber vor der Prüfung bin ich auch total aufgeregt.“ Für Lukas Herrmann, Sonderpädagogik-Student im 4. Bachelor-Semester, kam in den Westfalenhallen ein bisschen „Konzertfeeling“ auf. „Das muss man der Uni lassen, dass sie das mit den Prüfungen gut geregelt hat“, sagte er. Zufrieden zeigte sich auch Dr. Olga Naumovich, die in der Fakultät Kulturwissenschaften das DaZ-Modul mitbetreut: „Hier klappt alles reibungslos, obwohl wir sechs unterschiedliche DaZ-Klausuren in den Westfalenhallen schreiben.“ Für ein wenig Trubel sorgte vor der ersten Prüfung eine Taube, die sich kurz in den Saal verirrt hatte. Ob sie an der Klausur teilnehmen wollte, blieb unklar.
Für die Klausuren in den Westfalenhallen hat die TU Dortmund ein Hygienekonzept entwickelt. Das sieht beispielweise Mindestabstände zwischen den Klausurteilnehmern vor. Bei Ankunft muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, am Platz jedoch nicht. In den Pausen zwischen den Prüfungen desinfiziert ein Dienst sämtliche Stühle, Tische und auch die Zuwege und sanitären Anlagen. Anreisen können die Prüflinge auch mit dem Auto; dafür werden extra Parkplätze an den Westfalenhallen vorgehalten.
Nach der Klausur erwartete die Studierenden noch eine kleine Überraschung: Um 10 Uhr öffnete auf dem Gelände vor den Westfalenhallen der Pop-up-Freizeitpark funDOmio, zu dem die Prüflinge ein gratis Eintrittsbändchen erhielten. Wer wollte, konnte die erste Klausur in den Westfalenhallen gemütlich im Kettenkarussell ausklingen lassen.
Foto: Die Studierenden vor der Nachholklausur in der Westfalenhalle 3: Jedem Prüfling wurde vor der Klausur ein fester Sitzplatz zugeordnet. Foto: Ina Fassbender/afp