NRW-Maschinenbau: Leichte Entspannung

Die Corona-Pandemie ist im Maschinen- und Anlagenbau in Nordrhein-Westfalen flächendeckend zu spüren. Die überwiegende Zahl der nordrhein-westfälischen Maschinenbauer (mehr als 80 Prozent) ist zuversichtlich, bis 2022 auf das nominale Umsatzniveau von 2019 zurückkehren zu können. So lautet die Kernbotschaft der sechsten VDMA-Blitzumfrage zur Corona-Pandemie, an der 658 Mitgliedsunternehmen, davon 154 aus Nordrhein-Westfalen, teilgenommen haben.

Die Auftragslage im Maschinenbau bleibt derweil weiter sehr angespannt. 40 Prozent der Unternehmen melden merkliche beziehungsweise gravierende Auftragseinbußen oder Stornierungen. Auch in Bezug auf die Aussichten auf der Nachfragseite für die nächsten drei Monate sind die Unternehmen weiterhin pessimistisch. Wie in der vorangegangenen Umfrage Ende Mai erwarten lediglich gut 20 Prozent der Befragten eine Entspannung nachfrageseitig. Mehr als die Hälfte der Maschinenbauer erwarten für 2020 Umsatzeinbußen zwischen 10 und 30 Prozent.

Etwas positiver als bei der letzten Blitzumfrage beurteilen die befragten Unternehmen die Entwicklung der Angebotsseite bzw. ihrer Lieferketten. Ein Fünftel (5. Blitzumfrage: 15 Prozent) sehen hier keine und rund 60 Prozent (5. Blitzumfrage: rund 70 Prozent) nur geringe Beeinträchtigungen. Leichte Verbesserungen gibt es auch bei den „sonstigen Störungen“. In fast allen Bereichen melden die Befragten etwas geringere Beeinträchtigungen, von der Logistik-/Transportabwicklung über verzögerte Abnahmen durch Kunden bis hin zu Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen.

Über 80 Prozent der Betriebe führen umfangreiche Kapazitätsanpassungen durch. Etwa zwei Drittel der befragten Unternehmen in NRW nutzen Kurzarbeit, 70 haben Einstellungsstopp und fast 30 Prozent bauen Personal ab.

Neben der Bewältigung der Corona-Pandemie sehen die Unternehmen noch weitere Herausforderungen für die Zukunft. Dazu zählen etwa 70 Prozent der befragten Entscheidungsträger den wachsenden Preiswettbewerb. Mehr als die Hälfte der Befragten stufen höhere Außenhandelsbarrieren und eine zunehmende Fragmentierung der Märkte als hartnäckiges Problem für sich ein.

„Umfragen zeigen, dass sich der Maschinen- und Anlagenbau auf dem richtigen Weg befindet, auch wenn noch nicht absehbar ist, inwieweit sich die aufflammenden Hotspots auf die Wirtschaft auswirken werden,“ erklärt Hans-Jürgen Alt, Geschäftsführer VDMA NRW.