Deutsch-indische Partnerschaft mit Tradition und Zukunft

RWTH-Rektor Professor Ulrich Rüdiger und Prorektorin Professorin Ute Habel besuchten mit einer RWTH-Delegation das Indian Institute of Technology Madras (IITM) in Chennai, Indien. Anlass waren das zehnjährige Bestehen des Indo-German Centre for Sustainability (IGCS), ein Rückblick auf die Weiterentwicklung der Strategischen Partnerschaft und die Verleihung des RWTH Honorary Fellowships für den Direktor des IITM, Professor Bhaskar Ramamurthi. Anwesend waren neben Mitgliedern beider Hochschulen auch der deutsche Botschafter in Indien, Walter J. Lindner, der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Professor Joybrato Mukherjee, sowie Vertretungen weiterer Universitäten, Förderorganisationen sowie des deutschen Generalkonsulats in Chennai und der Deutsch-Indischen Handelskammer. Das Treffen wurde genutzt, um die Zusammenarbeit auf allen Ebenen zu vertiefen und ihr neue Impulse zu verleihen.

“Der Besuch am IIT Madras hat mich sehr beeindruckt“, sagte RWTH-Rektor Professor Ulrich Rüdiger. „Man kann hier eine Entwicklung nachverfolgen von der Unterzeichnung eines ersten Kooperationsvertrags 1966, über eine thematische Schwerpunktsetzung im Bereich der Nachhaltigkeit mit dem deutsch-indischen Leuchtturmprojekt „Indo-German Centre for Sustainability“ (IGCS), hin zu einer breit angelegten und viele Disziplinen umfassenden Strategischen Partnerschaft“, so Rüdiger weiter. Es sei wichtig, dass diese Entwicklung vorangetrieben und von den vielen Beteiligten auf deutscher und indischer Seite mit Leben gefüllt werde. Durch ihr Engagement machten sie die Partnerschaft erst möglich.

Die beiden Universitäten nehmen einen einzigartigen Platz in der indisch-deutschen Hochschullandschaft ein. Ihre gemeinsame Geschichte reicht bis 1959 zurück, als die RWTH die Gründung des IIT Madras unterstützte. Es entstand ein Umfeld, das einen regen Austausch und die gemeinsame Forschung zwischen Indien und Deutschland ermöglicht.

Die Strategische Partnerschaft wird seit 2016 im Rahmen des von DAAD aus Mitteln des BMBF und der indischen University Grants Commission finanzierten Programms „Indo-German Partnerships in Higher Education“ gefördert. Bisher wurden bereits über 100 Besuche durchgeführt und gemeinsame Forschungsprojekte zu verschiedenen Themen initiiert.

Ein Leuchtturmprojekt ist das von beiden Seiten gemeinsam verwaltete IGCS am IIT Madras. Seit 2010 fördert es die Entwicklung von Lösungen zur Sicherung zukünftiger Lebensgrundlagen. Dazu gehören die Themen Wasser, Energie, Landnutzung, Stadt- und Regionalplanung sowie Abfallwirtschaft. Gefördert werden Einzelpersonen für Forschungsaufenthalte, Workshops sowie Summer- und Winterschools. Wichtige Partner von RWTH und IITM sind die TU Berlin, die Universität Stuttgart und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Unterstützt wird das IGCS vom DAAD aus Mitteln des BMBF, dem Indischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie und dem Industriepartner Maschinenfabrik Reinhausen GmbH. Mehr als 800 Besuche wurden über das IGCS bereits gefördert, davon waren 95 RWTH-Angehörige.

Eine herausragende Rolle in der Kooperation spielt der Direktor des IIT Madras, Professor Bhaskar Ramamurthi. Während des jüngsten Treffens wurde ihm der Ehrentitel „Honorary Fellow der RWTH Aachen University“ für seine wissenschaftlichen Leistungen und seine Verdienste um die bilaterale Zusammenarbeit verliehen. In seiner Antwort betonte Professor Ramamurthi die besonderen Beziehungen zwischen RWTH und IITM und bedankte sich im Namen des IITM für den Ehrentitel.

 

Bild: Eine Delegation der RWTH um Rektor Professor Ulrich Rüdiger besuchte das IIT Madras. Foto: IIT Madras