Als vielversprechende Nachwuchswissenschaftler*innen wechseln Dr. Elisabeth Kreidt und Dr. Sidney Becker im Rahmen des Rückkehrprogramms des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen an die TU Dortmund. Das Land fördert über das Programm den Aufbau unabhängiger Nachwuchsforschungsgruppen für fünf Jahre mit jeweils 1,25 Millionen Euro. Am Freitag, 11. März, überreichte Dr. Dirk Günnewig, Staatssekretär im MKW, die Förderbescheide an der TU Dortmund.
Exzellente Nachwuchskräfte von internationalen Spitzeneinrichtungen zurück nach Deutschland beziehungsweise nach Nordrhein-Westfalen holen – das ist das Ziel des NRW-Rückkehrprogramms. In der Ausschreibungsrunde 2021, deren Schwerpunkt auf medizinrelevanter Forschung lag, konnten sich sechs Nachwuchswissenschaftler*innen durchsetzen, drei von ihnen haben sich für die TU Dortmund entschieden: Dr. Elisabeth Kreidt und Dr. Sidney Becker sowie Dr. Leonhard Urner, der seinen Förderbescheid bereits im Januar erhalten hatte.
„Die Jury war beeindruckt von Ihrem Werdegang und Ihren herausragenden Forschungsleistungen. Ich gratuliere Ihnen herzlich zu diesem Erfolg. Die Förderung ermöglicht den hervorragenden Wissenschaftstalenten, ihre Forschung bei uns in Nordrhein-Westfalen weiter voranzutreiben. Von ihrer Forschung im medizinischen Bereich kann die gesamte Gesellschaft profitieren, da sie Diagnose- und Therapiemöglichkeiten weiterentwickeln wollen“, sagte Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig, der die Förderbescheide im Beisein von Prof. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, und Prof. Guido Clever, Prodekan der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie (CCB), überreichte. „Das Rückkehrprogramm ist eine Erfolgsgeschichte: Mehr als 40 herausragende Nachwuchswissenschaftler*innen sind in den vergangenen Jahren dadurch schon nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt. Die meisten von ihnen lehren und forschen heute auf einer Professur an einer nordrhein-westfälischen Universität und stärken unseren Wissenschaftsstandort im Herzen Europas nachhaltig“, betonte Dr. Günnewig.
Dr. Elisabeth Kreidt, die an der Universität Tübingen promovierte, kommt von der University of Manchester. Sie entwickelt und erforscht neue Komplexe der Lanthanoide, die zur Gruppe der Metalle gehören. Durch den Einsatz von Licht verändern sich diese Moleküle in ihren physikalischen Eigenschaften, sodass sie gezielt an- und ausgeschaltet werden können. Auf diese Weise können die Stoffe unter anderem als smarte Kontrastmittel in der Magnetresonanztomographie (MRT) Anwendung finden und dort zukünftig einen wesentlich gezielteren Einsatz im Körper der Patient*innen erlauben.
Dr. Sidney Becker, der an der Ludwig-Maximilians-Universität München promovierte, kommt von der University of Cambridge. Er erforscht die Prinzipien der molekularen Evolution, deren innovatives Potenzial auch für die Medizin nutzbar gemacht werden soll. Dr. Becker baut dafür unter anderem in Nukleinsäuren – die durch ihren Einsatz als mRNA-Impfstoffe jüngst verstärkt in den Fokus geraten sind – gezielt Mutationen ein, die in der Folge zu neuen und verbesserten Funktionen führen können. Ziel ist es, dank modifizierter genetischer Bausteine innovative Diagnostik- und Therapieansätze für zahlreiche Erkrankungen zu entwickeln.
„Ideale Bedingungen mit einem starken Forschungsnetzwerk“
An welcher NRW-Universität sie ihre Forschung fortsetzen, können die „Rückkehrer*innen“ selbst entscheiden. „Die Fakultät für Chemie und Chemische Biologie bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte und eine sehr gute technische Infrastruktur für meine Forschung“, erklärt Dr. Elisabeth Kreidt ihre Wahl. „Zudem sind die enge Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund, die ein Forschungs-MRT vor Ort haben, und mit der Ruhr-Universität Bochum im gemeinsamen Exzellenzcluster Ruhr Explores Solvation (RESOLV) sehr vorteilhaft.“ Dr. Sidney Becker wird ebenfalls an der Fakultät CCB sowie am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie (MPI) forschen. „Ich bin organischer Chemiker, der sich mit biologischen Fragestellungen beschäftigt. Das lässt sich an der Fakultät CCB optimal verbinden. Dank der Kooperation mit dem MPI bietet der Standort ideale Bedingungen mit einem starken Forschungsnetzwerk.“