Land und 50 Kommunen, Energie-Unternehmen und Projektträger schließen Gigawattpakt für Erneuerbare im Rheinischen Revier

Rund 50 Landkreise, Kommunen, ener­giewirtschaftliche Unter­nehmen und Projektträger wollen den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Rheinischen Revier durch eigene Beiträge beschleunigen. Dazu haben sie am Montag, 21. März 2022, einen Gigawattpakt mit der Landesregierung geschlossen. Ziel ist es, die Stromerzeugungskapazitäten aus Erneuerbaren bis 2028 auf fünf Gigawatt mehr als zu verdoppeln und gleichzeitig den Ausbau der Erneuerbaren zur Wärmeerzeugung zu forcieren. Der Gigawattpakt ist wie die Energiewende ein gesellschaftliches Gemeinschafts­projekt, bei dem jeder Akteur seinen Beitrag einbringen kann und soll.

Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Der russische Überfall auf die Ukraine zwingt uns, die große Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu verringern. Deshalb ist es wichtig, dass wir in Nordrhein-Westfalen mit dem Gigawattpakt beim Ausbau der Erneuerbaren eine Schippe drauflegen. Ich begrüße sehr, dass sich bereits jetzt zum Startschuss zahlreiche Akteure aus der Region beteiligen und auch schon konkrete Maßnahmen beisteuern. Die Landesregierung wird ihren Beitrag leisten und beispielsweise die Nutzung von Agri- und Floating-Photovoltaik sowie von Windenergieanlagen auf Schadholzflächen ermöglichen.“

„Die Region steht zusammen: Kreise, Kommunen, Städte, Stadtwerke und Projektierer ziehen an einem Strang, um die Erneuerbaren im Revier massiv auszubauen. Es freut mich, dass diese Gründungsversammlung ein so positives Signal ins Land schickt“, erklärt Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinsicher Revier.

Samir Khayat, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate: „Bereits zum Auftakt beginnen wir mit rund 50 Akteuren, die sich dem Gigawattpakt anschließen. Ihre Beiträge erstrecken sich von konkreten Ausbauvorhaben im Bereich der Photovoltaik und Geothermie bis hin zu Windenergieprojekten.“

Dr. Simon Bockmühl, Finanzvorstand RWE Renewables: „Wir machen Nordrhein-Westfalen zu einem Schwerpunkt unserer Innovations- und Wachstumsstrategie. Hier wollen wir jedes Wind- und Solar-Projekt realisieren, das möglich ist, und so den gewaltigen Transformationsprozess insbesondere im Rheinische Revier mitgestalten. Erneuerbare Energien können unsere Energieversorgung unabhängiger von einzelnen Lieferanten machen, den Strompreis dabei auf einem bezahlbaren Niveau halten und das Erreichen der Klimaziele unterstützen. Damit der Ausbau Erneuerbarer Energien schnell vorangeht, sind jetzt auch auf Landesebene wichtige Weichenstellungen notwendig.“

Achim Südmeier, Vorstand RheinEnergie AG: „Eine enge regionale Zusammenarbeit, auch zwischen dem Revier und der Stadt Köln, ist Grundlage dafür, dass wir gemeinsam die gesteckten Klimaziele erreichen. Die RheinEnergie ist vom Konzept her auf diese regionale Kooperation ausgerichtet und beteiligt sich deswegen am Gigawattpakt. Der Strukturwandel im Rheinischen Revier macht nicht vor der Stadtgrenze Kölns halt; umso wichtiger ist es, die anstehenden notwendigen Veränderungen und Entwicklungen gemeinsam anzugehen. Wir stehen dazu bereit, was wir mit den Beispielprojekten konkret belegen. Projekte Erneuerbarer Energie, Quartiersentwicklungen unter dem Aspekt Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie gemeinsame Entwicklung von Energiedienstleistungen – das sind die Assets, die wir einbringen können und wollen. Es ist jetzt auch an der Landesregierung, ihren Teil zu einer solchen erfolgreichen Vernetzung von Kompetenzen und Möglichkeiten beizutragen.“

Der Gigawattpakt ist ein offener Prozess, der mit der Unterzeichnung des Paktes durch die Gründungsmitglieder eingeleitet wird. Nun geht es darum, die Beiträge zum Pakt zu konkretisieren und umzusetzen. Selbstverständlich können künftig auch weitere Akteure aus der Region dem Gigawattpakt beitreten und sich mit ihrem Beitrag einbringen.