Rhein-Kreis Neuss tauscht sich digital mit Partnergemeinde in Kolumbien aus

Rhein-Kreis Neuss. Die kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaft zwischen dem Rhein-Kreis Neuss und der kolumbianischen Gemeinde Campohermoso funktioniert auch in Corona-Zeiten. In digitaler Form tauschen sich die beiden Kommunen intensiv aus. Dabei stehen die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher und touristischer Strukturen, Abfallwirtschaft, erneuerbare Energien, der Faire Handel sowie Beschaffung und nachhaltige Entwicklungskonzepte im Mittelpunkt.

Kreisdirektor Dirk Brügge erläutert, dass bereits ein konkretes Projekt zusammen mit der Partnergemeinde in Kolumbien auf den Weg gebracht wurde: „Wir haben das gemeindeeigene Gesundheitszentrum von Campohermoso im Rahmen des sogenannten ´Corona-Solidarpakets´ mit nötigem medizinischem Equipment und Schutzkleidung sowie einer Solaranlage ausgestattet. Damit kann das Zentrum trotz der häufigen Stromausfälle effektiv und nachhaltig arbeiten, um eine adäquate Behandlung der Patienten zu gewährleisten.“ Das Projekt „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“ bilde einen sinnvollen Rahmen, um die künftige Zusammenarbeit zu intensivieren und inhaltlich zu formen.

Bereits seit letztem Jahr arbeiten der Rhein-Kreis Neuss und seine kolumbianische Partnergemeinde Campohermoso im Rahmen des vom Bundesentwicklungsministerium (BMZ) geförderten Projektes „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“ eng zusammen. Den Anfang der virtuellen Reise nach Campohermoso bildete eine Auftaktkonferenz mit dem Bürgermeister der Gemeinde, Jaime Yesid Rodríguez Romero, dem Präsident der landwirtschaftlichen Genossenschaft Asprocamp, Jorge Buitrago, und dem Sekretär für Bau und öffentliche Dienstleistungen, Fredy Aguirre. Für den Rhein-Kreis Neuss nahmen Planungsamtsleiter Marcus Temburg, die entwicklungspolitische Koordinatorin Verena Tranzer und Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbeauftragter Thiago de Carvalho Zakrzewski teil, der die Kooperation auf  deutscher Seite koordiniert. Themen waren unter anderem die derzeitigen Unruhen in Kolumbien, die aktuelle Corona-Situation und die Partnerschaft im Allgemeinen. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass internationale Zusammenarbeit insbesondere in der Corona-Pandemie sehr wichtig ist.

Auch in Zukunft sind weitere digitale Konferenzen geplant. Zu den einzelnen Themen von Abfallwirtschaft bis hin zu erneuerbaren Energien finden Fachveranstaltungen statt. Experten aus der Partnergemeinde und aus der Kreisverwaltung nehmen an diesen Veranstaltungen ebenso teil wie externe Referenten.

Das Projekt „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“ hat zum Ziel, die Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen auf kommunaler Ebene gemeinsam zu lokalisieren und weiter zu implementieren. Dazu finden regelmäßige Erfahrungs- und Wissensaustausche zwischen den Verwaltungen statt, aus denen weiterführende Entwicklungskonzepte sowie Kooperationsprojekte entstehen sollen. Das Projekt wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) koordiniert und finanziert.