Die Transformation des Rheinischen Reviers stellt Nordrhein-Westfalen vor große Herausforderungen, ist zugleich aber auch eine Jahrhundertchance. In den kommenden Jahren werden mit den von Bund und Land zur Verfügung gestellten Strukturmitteln zahlreiche Projekte zu zentralen Zukunftsthemen wie Klimaschutz, Energie, Digitalisierung und nachhaltigem Wirtschaften umgesetzt, die den Menschen im Rheinischen Revier Zukunftsperspektiven eröffnen. Als erstes Projekt aus dem „SofortprogrammPLUS“ hat nun das Blockchain-Reallabor in Hürth einen Förderbescheid über 4,7 Millionen Euro aus dem STARK-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erhalten. STARK ist die Förderrichtlinie zur „Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten“. Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, die Parlamentarische Staatssekretärin Elisabeth Winkelmeier-Becker (BMWi) sowie der Präsident der BAFA Torsten Safarik überreichten den Förderbescheid an Prof. Wolfgang Prinz, PhD, Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT.
Elisabeth Winkelmeier-Becker, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie: „Heute zeigt sich, dass das STARK-Bundesprogramm seinen Namen zu Recht trägt. Denn das Blockchain-Reallabor im Rheinischen Revier konnte durch dieses Programm realisiert werden. Es wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass neue Perspektiven, Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Rheinischen Revier entstehen. Künftig wird es noch viele weitere STARK-Projekte geben, die die Region weiter voranbringen.“
Digitalminister- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „In den vergangenen Monaten haben das Land und die Akteure im Rheinischen Revier die Weichen für den anstehendenden Transformationsprozess gestellt. Ich freue mich, dass wir nun den ersten von vielen weiteren Förderbescheiden im SofortprogrammPLUS übergeben können. Mit dem Blockchain-Reallabor gehen wir bei der Entwicklung und Nutzung des Internets der Werte einen großen Schritt voran. Wir möchten damit die Wettbewerbsfähigkeit der vorhandenen Betriebe stärken und Anreize für die Gründung und Ansiedlung innovativer neuer Unternehmen geben. Im Zusammenspiel mit weiteren geplanten Projekten wird das Blockchain-Reallabor aus Hürth starke Impulse für die digitale Transformation des Rheinischen Reviers setzen.“
Dirk Breuer, Bürgermeister der Stadt Hürth: „Die Ursprünge des Kohleabbaus in der Region lagen einmal in Hürth. Dass das Blockchain-Reallabor bei uns an den Start geht, ist ein starkes Signal auch für das gesamte Rheinische Revier. Zukunft, Entwicklung und Innovation haben in unserer Region ihre Heimat.“
Mit dem SofortprogrammPLUS setzt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier erste wichtige Impulse für den Strukturwandel in der Region hin zu mehr Wertschöpfung, neuen Geschäftsmodellen und Beschäftigung. Das Blockchain-Reallabor ist ein Leuchtturmprojekt: Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik wird in Hürth ein Demonstrationszentrum für Blockchain-Lösungen errichten, ein Unternehmensnetzwerk aufbauen und Praxisprojekte initiieren und begleiten. Mit Hilfe der Blockchain-Technologie können Informationen und Werte schnell und sicher ausgetauscht werden. Eingesetzt werden könnte die Technik etwa in den Bereichen Energie, Finanzen, Produktion, Logistik und Daseinsvorsorge.
Perspektivisch wird dieser Technologie-Fokus auf weitere digitale Technologien erweitert. In zahlreichen Praxisprojekten soll die Anwendung der Blockchain-Technologie im Rheinischen Revier erprobt werden. Vorstellbar sind beispielsweise selbstverwaltete digitale Identitäten, fälschungssichere Ausweise, Zertifikate und Herkunftsnachweise sowie sichere Datenmarktplätze und darauf aufbauend die Entwicklung neuer Möglichkeiten – etwa für den lokalen Energiehandel.
Der Aufbau des Blockchain-Reallabors wurde im Wirtschafts- und Strukturprogramm für das Rheinische Revier vorgeschlagen. Das Projekt ist im SofortprogrammPLUS des Landes Nordrhein-Westfalen.
Das Vorhaben wird im Rahmen und mit Mitteln des STARK-Bundesprogramms finanziert, mit dem Projekte die ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Transformation der Kohleregionen unterstützen.