Am 27. Februar 1991 hatten der damalige Ministerpräsident Johannes Rau und WDR-Intendant Friedrich Nowottny ein gemeinsames Ziel: Nordrhein-Westfalen sollte zu einem zentralen Standort für den Film und der Strukturwandel von einem industriegeprägten Land hin zu einem modernen Film- und Medienstandort im Herzen Europas vorangetrieben werden. Dazu gründeten sie an jenem Tag die „Filmstiftung NRW“. Am 27. Februar 2021 – eine Namensänderung später und mit RTL und ZDF um zwei Gesellschafter reicher – feiert die Film- und Medienstiftung NRW ihren 30. Geburtstag.
„Der Film ist eines der schönsten und vielseitigsten Kulturgüter, die wir haben: er begeistert, er fasziniert, er zieht in seinen Bann. Filme regen zum Lachen an und bringen zum Weinen, Filme können Trost spenden oder wütend machen. Filme sind Emotionen pur, aber sie sind auch Dokumentation, Aufklärung und Bildung“, so Ministerpräsident Armin Laschet. „Seit 30 Jahren arbeitet die Film- und Medienstiftung NRW nun konsequent und mit Herzblut an der Förderung des Films und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Nordrhein-Westfalen zu einem der Top-Standorte für Film und Medien in Europa geworden ist. Das sind 30 Jahre Erfolgsgeschichte, zu denen ich von Herzen gratuliere.“
„Zum Jubiläum schauen wir zurück auf großartige Kino- und Fernsehproduktionen und freuen uns ebenso über Games und digitale Inhalte, die mit unserer Förderung entstanden sind und zur innovativen Entwicklung des Medienlandes beitragen”, so die Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, Petra Müller. „Dass wir all das so erfolgreich tun können, verdanken wir dem Vertrauen und dem Engagement unserer Gesellschafter und der verlässlichen politischen Unterstützung durch das Land. Ganz sicher aber wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen ohne die Ideen und die Leidenschaft unserer Produzenten und Kreativen, ohne das Können und die Begeisterung unserer Dienstleister. Allen voran gebührt ihnen unser herzlichster Dank!“
Durch die Arbeit der Film- und Medienstiftung konnten erfolgreiche Filmproduktionen nach Nordrhein-Westfalen geholt werden, wie etwa die deutschen Kino-Besuchermillionäre „Lola rennt (1998)“, „Der Schuh des Manitu (2001)“, „Das Wunder von Bern“ (2003), „Toni Erdmann (2016)“ oder „Der Vorname (2018)“. Ein weiterer Schwerpunkt seit Bestehen ist die Förderung des filmischen Nachwuchses. Auch bei der Umsetzung qualitativ hochwertiger Fernsehproduktionen und Serienformaten wie „Die Manns“ (2001), „Contergan“ (2005) oder „Unsere Mütter, unsere Väter“ (2013) ist die Film- und Medienstiftung NRW deutschlandweit eine gefragte Anlaufstelle. Im Jahr 2011 erfolgte eine konzeptionelle Neuausrichtung hin zur heutigen Film- und Medienstiftung NRW. Seither hat die Stiftung ihren Aufgabenbereich noch einmal stark erweitert und zum Beispiel auch die Stärkung der Games-Branche in den Blick genommen, die das Medien-Digital-Land Nordrhein-Westfalen stark prägt, unter anderem wenn in Köln einmal im Jahr die ganze Branche zur Gamescom zusammenkommt.
Ministerpräsident Armin Laschet: „Die Gamesbranche ist einer der dynamischsten und innovativsten Wirtschaftszweige unseres Landes. Gemeinsam mit der Film- und Medienstiftung arbeiten wir deshalb daran, beste Bedingungen für Entwickler und Kreative zu schaffen. Mit einer nie dagewesenen Rekordsumme unterstützt die Landesregierung die Gamesbrache – damit Nordrhein-Westfalen zum Gamesland Nummer 1 wird.“
Die Landesregierung hat seit ihrem Regierungsantritt im Sommer 2017 die Fördersumme für die Film- und Medienstiftung NRW um mehr als 70 Prozent erhöht. Mit einer weiteren Erhöhung zu Beginn dieses Jahres werden nun insgesamt über 17 Millionen Euro für die umfangreiche Förderarbeit der Stiftung zur Verfügung gestellt.
Durch die Unterstützung des Landes konnten in den vergangenen 30 Jahren etwa 9.555 Projekte mit über 930 Millionen Euro Förderung realisiert werden. Insgesamt wurden 169 Produktionen mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Auch international kann sich der Erfolg der Film- und Medienstiftung NRW sehen lassen: In jüngster Vergangenheit machten vor allem der besucherstärkste deutsche Film 2019 „Der Junge muss an die frische Luft“ oder die erfolgreiche High-End Serie „Babylon Berlin“ auf sich aufmerksam.