Mehrere europäische Länder melden derzeit steigende Zahlen von am Vogelgrippe-Virus H5N8 erkrankten Tieren, darunter auch Deutschland und die Niederlande. In dem Nachbarland gilt daher seit Ende Oktober eine Stallpflicht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stammten von Januar bis September 2020 die größten Importmengen von lebendem Geflügel, Geflügelfleisch sowie frischen Hühnereiern aus den Niederlanden. So lag der niederländische Anteil am gesamten Import von lebendem Geflügel bei 28,4 % und von Geflügelfleisch bei 30,8 %. Fast Dreiviertel (73,8 %) aller Hühnerei- Importe kamen in den ersten neun Monaten 2020 aus den Niederlanden.
Im vergangenen Jahr wurden 229 263 Tonnen Geflügelfleisch im Wert von mehr als 415 Millionen Euro aus dem Nachbarland eingeführt. Deutschlands zweitwichtigster Importhandelspartner für Geflügelfleisch im Jahr 2019 war Polen (185 476 Tonnen Geflügelfleisch im Wert von mehr als 488 Millionen Euro). Insgesamt importierte Deutschland im vergangenen Jahr 720 590 Tonnen Geflügelfleisch im Wert von mehr als 1,6 Milliarden Euro. Weitere wichtige Handelspartner waren Frankreich, Österreich und Belgien.
Mittlerweile melden auch landwirtschaftliche Betriebe hierzulande immer mehr Fälle der Geflügelpest, die auch Vogelgrippe oder „aviäre Influenza“ genannt wird. Das könnte sich auch auf die deutschen Exporte auswirken. Denn der von Wildvögeln verbreitete Virus gefährdet die Nutztierbestände an Enten, Gänsen, Hühnern und Puten der betroffenen Länder. Die Menge an exportiertem Geflügelfleisch lag 2019 unter den Importen: 474 898 Tonnen Geflügelfleisch im Wert von 909 Millionen Euro wurden ausgeführt. Die meisten Geflügelfleisch-Exporte aus Deutschland gingen im vergangenen Jahr in die Niederlande, nach Frankreich sowie Dänemark und Österreich.