Münster/Saerbeck. – Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen und die Bezirksregierung Münster begrüßen die Ankündigung des Unternehmens Enapter, sich in Saerbeck (Kreis Steinfurt) mit einem Wasserstoff-Campus anzusiedeln. Das Unternehmen mit Sitz in Pisa (Italien) und Niederlassungen in Deutschland, Thailand und Russland will im Münsterland unter anderem sogenannte Elektrolyseure zur Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff fertigen.
Auf dem Campus Saerbeck, für den das Unternehmen sich große Flächen im neuen Gewerbegebiet Nord II gesichert hat, soll unter anderem eine Fertigung für patentierte kleinteiligere Elektrolyseure entstehen, die zur Herstellung von komprimiertem Wasserstoff verwendet werden. „Das ist eine tolle strukturpolitische Entscheidung für die Region und das Ergebnis des guten Zusammenwirkens aller beteiligten Akteure vor Ort und im Land“, so Regierungspräsidentin Dorothee Feller.
Die Entscheidung des Unternehmens zeige einmal mehr, dass sich lokales Engagement und eine konsequente Ausrichtung wie die der Klimakommune Saerbeck auszahlten, so die Regierungspräsidentin weiter. Ebenso wichtig sei die regionale Vernetzung entscheidender Akteure aus Wirtschaft, Politik und nicht zuletzt der Wissenschaft und den Hochschulen, insbesondere der Fachhochschule Münster, um herausragende Wasserstoff-Projekte tatsächlich zu realisieren. „Hier werden wir auch in Zukunft die gemeinsamen und gebündelten Stärken des Münsterlandes und der Emscher-Lippe-Region nutzen können“, so Dorothee Feller.
Für IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel ist die Entscheidung des Unternehmens eine weitere Initialzündung, die Region stärker auf Zukunftstechnologien auszurichten: „Das ist ein starker technologischer Impuls für die Wirtschaftsregion, den wir mit Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, wie vom Unternehmen erbeten, untersetzen werden.“
„Um die spezifischen Anforderungen des Betriebs an Fachkräfte bestmöglich zu erfüllen, wird die IHK die betriebliche Ausbildung durch Zusatzqualifikationen, die chemische aber auch elektrotechnische Spezialfertigkeiten umfassen, unterstützen“, sagte Jaeckel. Das Konzept dafür habe eine bundesweite Jury dem Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Förderung vorgeschlagen.
Die Chancen, Nachwuchsfachkräfte für Produktionsprozesse zu finden, die das Medium Wasserstoff einbinden, sind nach Jaeckels Einschätzung gut. „Junge Menschen interessieren sich zunehmend, wie ökologisch nachhaltig ihr zukünftiger Ausbildungsbetrieb ausgerichtet ist und welchen Beitrag er zur Lösung unserer gesellschaftlichen Probleme leistet.“