Impulsgeber für den Strukturwandel

Mönchengladbach. Der Ausstieg aus der Braunkohle geht einher mit einem Strukturwandel, der die Zukunftsfähigkeit der betroffenen Kommunen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten maßgeblich beeinflussen wird. Das gilt auch für Mönchengladbach als größte Tagebauanrainerkommune im Rheinischen Revier. Der durch den Rat formulierte Bedarf nach einem abgestimmten Engagement der Stadt im Zweckverband LandFolge Garzweiler und der für das Gesamtrevier zuständigen Zukunftsagentur Rheinisches Revier stellt für die Verwaltung eine neue Daueraufgabe dar. Ein Konzept für deren Bearbeitung innerhalb der Verwaltung wurde den politischen Vertretern erstmalig im Jahre 2019 vorgelegt und zum Jahresbeginn mit der Einrichtung der Stabsstelle „Strukturwandel“ im Fachbereich Stadtentwicklung und Planung im Dezernat Planen, Bauen, Mobilität und Umwelt umgesetzt.

Die neue Stabsstelle stellt ihr Arbeitsprogramm in der letzten Sitzung des Planungs- und Bauausschusses vor. „Der Strukturwandel wird die Entwicklung unserer Stadt über Jahre hinaus beeinflussen. Dafür stehen Fördermittel im erheblichen Maße zur Verfügung“, so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin. Rund 15 Milliarden Euro hat die Bundesregierung für das Rheinische Revier in Aussicht gestellt, um diesen Wandel positiv zu gestalten. „Wenn durch den Braunkohle-Ausstieg die Vorteile in Form von Arbeitsplätzen und Energiesicherheit wegfallen, sollte die Stadt mit ihren Bürgerinnen und Bürger umso mehr von den positiven Auswirkungen des Strukturwandels profitieren. Die Stabsstelle ist Koordinator und Impulsgeber für mögliche Förderprojekte“, so Bonin weiter. Die Stabsstelle Strukturwandel ist mit Marja Vogtel, Anette Harings und Dr. Martin Wirtz besetzt.

Erste Projektskizzen für potenzielle Förderprojekte wurden bereits eingereicht und werden nun von der Stabsstelle im weiteren Verfahren koordiniert und begleitet. Im Themenfeld Innovation und Bildung wird mit der Entwicklung eines „Innovations- und Wissenscampus“ auf dem Gelände des Alten Polizeipräsidiums ein zentrales Projekt vorangetrieben. Gemeinsam mit dem Zweckverband LandFolge Garzweiler wird das Thema „Nachhaltiges Bauen“ fokussiert. Darüber hinaus gibt es mit „Energie“ ein weiteres zukunftsweisendes Themenfeld. In Zusammenarbeit mit der NEW werden Projektideen entwickelt, die zukünftig in Förderprojekte überführt werden sollen. Die Stabsstelle bildet eine Schnittstelle zwischen der Stadt und dem Rheinischen Revier und bündelt als Dienstleister relevante Informationen für lokale Antragsteller. Mit einer solchen zentralen Stelle wird der Komplexität des Themenfeldes umfänglich begegnet. „Mit der Stabsstelle sind wir gut vorbereitet, wenn die Fördermittel abgerufen werden können. Das erhöht die Erfolgsaussichten“ so der Technische Beigeordnete. Die Bevölkerung in Mönchengladbach hat durch den Braunkohletagebau während der letzten Jahrzehnte viele Nachteile erfahren, die weit über Wanlo mit seiner unmittelbaren Tagebaurandlage hinausreichen. Die Stabsstelle hat auch die Aufgabe, über den Strukturwandel zu informieren und interessierte Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Umstrukturierungsprozess zu integrieren. So wird zum Beispiel derzeit ein Konzept unter dem Arbeitstitel „Wissen in Gesellschaft“ erarbeitet, das gemeinsam mit dem Wissenscampus e.V. umgesetzt werden soll. Die Stabsstelle ist per Mail unter strukturwandel@moenchengladbach.de oder unter http://www.stadt.mg/strukturwandel erreichbar.