Die Gamescom, die weltweit größte Veranstaltung rund um Computer- und Videospiele, findet in diesem Jahr vom 27. bis 30. August 2020 ausschließlich virtuell statt. Der Fachbereich Informatik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), im vergangenen Jahr erstmals mit einem Stand auf der Messe vertreten, verspricht sich auch beim diesjährigen Spektakel mit seiner Teilnahme einen ähnlichen Zuspruch, insbesondere für die Master-Studiengänge Autonomous Systems und Visual Computing & Games Technology.
In einem Video auf der Online-Plattform der Gamescom nehmen Studierende der H-BRS die Besucher mit auf Campustour zum Beispiel durch die Labore des Insitute of Visual Computing. Zu sehen sind etwa eindrucksvolle Bilder von modernen Applikationen auf dem sieben mal drei Meter großen hochauflösenden Hornet-Screen oder der Icaros-Trainer, der den menschlichen Traum vom Fliegen (fast) wahr werden lässt (siehe Pressefoto). Die Technik dient den Studierenden zur Entwicklung eigener Spiele sowie für industrielle Anwendungen des Visual Computing. Für Kooperationen mit Unternehmen der Region wurde eigens ein Showroom eingerichtet, den der Gamescom-Film, der gerade entsteht, natürlich auch zeigen wird.
Bei seiner ersten Teilnahme bei der Gamescom stießen am Stand der H-BRS die interaktiven Demos der Studierenden auf besonders großes Interesse. Besucher konnten selbst einen Roboterarm steuern oder mit einer Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) ausgestattet eine Planke auf einem (virtuellen) Hochhaus betreten, die über die Dachkante hinausragt. Zusätzliche Reize wie künstlich erzeugter Wind, Gerüche und Bewegungen der Planke sorgen für ein derart realitätsnahes Erlebnis, dass manche die Simulation lieber abbrechen.
Was für die Messebesucher Nervenkitzel war, verfolgt in der Forschung einen therapeutischen Zweck: In Projekten zu multisensorischen, immersiven Systemen in der Traumatherapie entwickeln Forscher der Hochschule Einsatzmöglichkeiten von virtueller Realität (VR) zur Behandlung unterschiedlicher Angststörungen. Die Szenarien sind an die jeweilige Störung angepasst, sodass die Probanden beispielsweise auf Spinnen treffen, auf hohen Gebäuden stehen oder in eine überfüllte Straßenbahn steigen.
Foto: Das Foto zeigt Studentin Miriam Thüs auf dem ICAROS-Trainer. Über die 3D-Brille sieht sie Flugszenen aus der Vogel- bzw. Flugzeugperspektive. Auf dem als Fitnessgerät konzipierten Trainer muss sie sich körperlich aktiv an die Flugbewegungen anpassen. Foto: Dominik Leschtschow