Cana Bilir-Meier ist die 33. Atelierstipendiatin

Cana Bilir-Meier (Foto)lebt und arbeitet in Wien, München… und seit kurzem auch in Mönchengladbach. Die 1986 in München geborene Filmemacherin, Kunstpädagogin, Kuratorin und Künstlerin ist die 33. Atelierstipendiatin der Stadt Mönchengladbach. Für sechs Monate ist sie nun ins Atelierhaus an der Steinmetzstraße gezogen.

Gezogen? Beim Vorstellungstermin mit dem Mönchengladbacher Kulturdezernenten Dr. Gert Fischer und Michael Meuser von der Josef und Hilde Wilberz-Stiftung, die das Stipendium finanziert, wird schnell klar: Mit ihrem Elan, zahlreichen Projekten und Ideen im Gepäck sowie einer großen Portion Neugier auf die Stadt und ihre Menschen hat Cana Bilir-Meier ihren Wohnort auf Zeit im Sturm erobert. Bilir-Meier: „Schon nach wenigen Tagen habe ich gesehen: Mönchengladbach ist eine Stadt der Migration und voller Leben. Ich freue mich darauf in der Stadt und mit ihren Menschen zu arbeiten.“

Sich nicht klein machen, sich öffentliche Räume (wieder-)aneignen, als Person und nicht nur als mit Stereotypen aufgeladene Schablone wahrgenommen werden, einen Standpunkt in der Gesellschaft und in der Geschichte begreifen und reflektieren – all dies zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk der Künstlerin.

Ihre Filme, Texte, Zeichnungen und Performances widmen sich aus einer oft persönlichen Sicht den widerständigen Biografien und Erzählungen. Durch verschiedene Perspektiven und die Verknüpfung von Dokumentar- und Archivmaterial entwickelt sie essayistische Reflexionen über Geschichten, Erinnerungen und Archivierung. Insbesondere interessiert sich Bilir-Meier für die Verbindung zwischen Geschichten aus privaten und öffentlichen Archiven.

Cana Bilir-Meier (studierte Kunst und Digitale Medien, Kunstpädagogik an der Akademie der bildenden Künste Wien, sowie analogen Film an der Schule für unabhängigen Film Friedl Kubelka und an der Sabanci Universität in Istanbul. Ihre Arbeiten waren unter anderem hier zu sehen: NS-Dokumentationszentrum München (2020), bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen (2020), Wiener Festwochen (2019), im Kunstverein in Hamburg (2019), Public Art Munich (2018), Tensta Konsthall, Stockholm (2017), in der Kunsthalle Wien (2017) und auf der Diagonale – Festival des österreichischen Films (2017).

2016 wurde ihre Arbeit mit dem Birgit Jürgenssen Preis ausgezeichnet, 2018 mit dem ars viva Preis und 2019 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis. Ihr Kurzfilm „This Makes Me Want to Predict the Past“ gewann 2020 bei den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen, den Deutschen Wettbewerbspreis für die lobende Erwähnung. Während ihres Atelierstipendiums stellt die Stadt Mönchengladbach Atelier und Studio zur Verfügung. Der Aufenthalt mitsamt Abschlussausstellung und Katalog wird von der Josef und Hilde Wilberz -Stiftung finanziert. Betreut wird Cana Bilir-Meier von Agnes Jaraczewski, Leiterin des Städtischen Kulturbüros, und Didem Sandikci, Volontärin der c/o-Künstlerförderung. Weitere Infos:

www.canabilirmeier.com/

www.co-mg.de/stipendium

Kontakt: co-mg@moenchengladbach.de oder Telefon 02161 25 53613

Foto: Stadt Mönchengladbach