Startups haben sich in den vergangenen Jahren zu bedeutenden Arbeitgebern entwickelt. Im Durchschnitt hat ein Startup aktuell 21 Mitarbeiter. Und auch nach Ausbruch der Corona-Krise und zwischenzeitlichem Lockdown gehen nur 6 Prozent davon aus, dass im laufenden Jahr die Beschäftigtenanzahl zurückgehen wird, die deutliche Mehrheit von 57 Prozent erwartet dagegen eine weiter steigende Mitarbeiterzahl. Das ist das Ergebnis von Umfragen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die im Februar und März 206 Startups sowie im Mai und Juni weitere 112 Startups befragt wurden. „Die Vorstellung vom Startup als Ein- oder Zwei-Leute-Betrieb im heimischen Keller hat mit der Realität rein gar nichts zu tun. Startups sind bedeutende Arbeitgeber, die vor allem hochqualifizierte Arbeitsplätze etwa für Software-Entwickler schaffen, aber ebenso in allen anderen Bereichen wie Marketing oder Vertrieb“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Vor allem in Startup-Hotspots wie Berlin, München, Hamburg oder auch Köln und Frankfurt spielen Startups eine wichtige Rolle für die gesamte Wirtschaft.“
4 von 10 Startups (43 Prozent) haben aktuell weniger als zehn Mitarbeiter, rund jedes Vierte (23 Prozent) aber 20 oder mehr. Und viele Startups möchten gerne weiter einstellen – und das auch trotz Corona-Krise. Haben zu Jahresbeginn fast zwei Drittel (63 Prozent) angegeben, dass sie offene Stellen haben, so ist diese Zahl in der Corona-Krise mit 49 Prozent kaum gesunken. Dabei hat eine große Mehrheit der Startups Schwierigkeiten, die offenen Stellen auch zu besetzen. Zwei Drittel (68 Prozent) berichten von Problemen, geeignete Bewerber zu finden.
Selbst wenn es Bewerber gibt, die für die Stelle in Frage kommen, stoßen viele Startups auf ein anderes Problem: 41 Prozent erleben, dass sich geeignete Kandidaten am Ende häufig eher für Großunternehmen oder etablierte Mittelständler entscheiden als für ein Startup. Auch aus diesem Grund würde jedes zweite Startup (50 Prozent) gerne seine Mitarbeiter am eigenen Unternehmen beteiligen, beklagt aber, dass die rechtlichen und steuerlichen Bedingungen in Deutschland dafür zu unattraktiv sind. „Beim klassischen Fixgehalt können Startups oft nicht mit etablierten Wettbewerbern konkurrieren. Eine Beteiligung am Startup würde daher zu mehr Fairness im Wettbewerb um die klügsten Köpfe führen“, so Berg. „Geeignete Vorschläge für eine Mitarbeiterbeteiligung, von der Startups wie Beschäftigte gleichermaßen profitieren würden, liegen auf dem Tisch. Jetzt braucht es den politischen Willen, sie auch umzusetzen.“