Musikalische Hochbegabung fördern

Mit einer Offensive zur Nachwuchsförderung stärkt die Landesregierung die Landesjugendensembles bei der Ausbildung musikalisch Hochbegabter: Über drei Jahre aufwachsend werden die Mittel für die insgesamt zehn Ensembles im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur mehr als verdoppelt. Bis 2022 stockt das Land die Förderung von aktuell 500.000 auf dann insgesamt 1,3 Millionen Euro auf. Bereits in diesem Jahr stehen zusätzlich 360.000 Euro zur Verfügung. Der Aufwuchs ist an eine Neuausrichtung der Landesjugendensembles gekoppelt, die im Sinne der Begabtenförderung und Exzellenzausbildung die musikalische und persönliche Entwicklung der jungen Talente in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig die administrativen Rahmenbedingungen verbessert.

„Bei der Entdeckung und Entwicklung musikalischer Hochbegabung spielen die Landesjugendensembles eine zentrale Rolle. Mit den zusätzlichen Mitteln wollen wir sie darin bestärken und zusätzlich über ein systematisches Förderprogramm eine breitere Ansprache musikalischer Talente ermöglichen sowie ihren Werdegang auf künstlerischer wie persönlicher Ebene noch besser begleiten“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Durch die Neuausrichtung des Programms sollen künftig etwa durch die Förderung spezieller musikalischer Interessen und die regelmäßige Präsentation der Landesjugendensembles an Schulen musikalische Talente auf einer noch breiteren Basis angesprochen werden. Einen Schwerpunkt bildet zudem die Sicherung des hohen musikalischen Niveaus, etwa durch die Einbindung neuer Konzertformate, anspruchsvoller Konzertstätten sowie bekannter junger Musikerinnen und Musiker genauso wie durch die Beauftragung von Kompositionen und vermehrte Uraufführungen. Strukturell soll etwa im Bereich des Landesjugendchors ein neues Curriculum erarbeitet und eingeführt werden, das zeitgenössischen Entwicklungen in der Chorszene Rechnung trägt.

Zu den Landesjugendensembles gehören das Jugendsinfonieorchester, die Junge Bläserphilharmonie, das Kammermusikzentrum, das Akkordeon-Orchester, das Zupforchester, der Landesjugendchor, das Jazzorchester NRW, das Percussions-Ensemble „Splash“, das Nachwuchsensemble für Neue Musik „Studio Musikfabrik“ und das Kinderorchester NRW. Sie bieten musikalisch Hochbegabten die Möglichkeit, ihr Talent um Erfahrungen in den unterschiedlichen Ensembleformen fortzuentwickeln, Repertoirekenntnisse zu erwerben und ihre künstlerisch-musische Entwicklung voranzutreiben. Sie sind ein wichtiges Instrument der Begabtenförderung und ein zentraler Baustein der allgemeinen musikalischen Nachwuchsbildung in Nordrhein-Westfalen. Diese fußt auf einem System, das im Ansatz breitangelegte Angebote wie JeKits – „Jedem Kinde Instrumente, Tanzen, Singen“, Musikschulen und Laienmusikvereine umfasst, und in der Spitze Begabtenförderung etwa im Rahmen der „Jugend musiziert“-Wettbewerbe und der Landesjugendensembles ermöglicht, die zur Studierfähigkeit hinführen soll. Rund 480 Aktive musizieren derzeit in den insgesamt zehn Landesjugendensembles.