Deutsch-britische Wirtschaft sorgt sich um Folgen von Coronavirus-Pandemie und Brexit

Wie die gesamte britische Volkswirtschaft ist auch die deutsch-britische Wirtschaft von der Coronavirus-Pandemie noch immer massiv betroffen. Viele Firmen senken weiterhin ihre Kosten, schaffen das aber nur deutlich langsamer als sich ihr Umsatz reduziert. Zusätzlich wird der Brexit als größte Hürde gesehen, die den wirtschaftlichen Aufschwung aus der Covid-Krise behindert.

 Verglichen mit der Frühjahrsumfrage der Deutsch-Britischen Britischen Industrie- und Handelskammer Ende März sieht die deutsch-britische Wirtschaft jedoch die kurzfristigen Konsequenzen der Coronavirus-Pandemie für ihre Firmen etwas weniger pessimistisch. Trotzdem erwarten viele Firmen, dass es länger dauern wird, sich zu erholen, als vorher angenommen, und an eine schnelle Erholung der britischen Wirtschaft glauben nur wenige.

Das Ende der Brexit-Übergangszeit am 31. Dezember 2020 wird als weiteres Risiko für die britische Wirtschaft gesehen. Eine große Mehrheit der befragten Firmen prognostiziert eine negative Auswirkung von über 2% auf das britische Wirtschaftswachstum in 2021.

70% der deutsch-britischen Wirtschaft (verglichen mit 80% in der Frühjahrsumfrage) erwartet eine Reduzierung ihres gesamten diesjährigen Umsatzes von mehr als 10%, jedoch gaben nur noch 15% (verglichen mit vorher 30%) der Unternehmen an, einen Rückgang von mehr als 50% in Kauf nehmen zu müssen.

Ein Rückgang der Nachfrage und die Stornierung von Aufträgen, Reisebeschränkungen, abgesagte Messen und Veranstaltungen sowie gestrichene Investitionen haben auch weiterhin die gravierendsten Auswirkungen auf die Unternehmen.

Obwohl die meisten (55%) der deutsch-britischen Unternehmen glauben, dass sie sich bis zum Ende des ersten Halbjahres 2021 wieder erholen werden, gaben mehr als 70% an, dass die britische Wirtschaft viel länger brauchen wird und sich erst gegen Ende 2021 oder noch später erholen wird.

Dr. Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer, erläuterte: „Während das Umfrageergebnis andeutet, dass die deutsch-britische Wirtschaft die kurzfristigen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie etwas weniger pessimistisch sieht, zeigt sich stattdessen eine zunehmende Besorgnis über die längerfristige Zukunft, da die Firmen jetzt eine viel langsamere Erholung der britischen Wirtschaft erwarten, als sie im Frühjahr annahmen. Es stehen sehr schwierige Monate bevor, und Brexit wird als erschwerender Faktor für die Erholung von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie gesehen.“

Im Rahmen dieser Studie wurden 79 webbasierte Interviews mit Unternehmen der deutsch-britischen Wirtschaft, die im Vereinigten Königreich operativ aktiv sind, durchgeführt. Die Studie war Teil des World Business Outlooks des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. Der Durchführungszeitraum war vom 18. bis zum 26. Juni 2020. Die gesamten Ergebnisse sind unter https://bit.ly/3giMyD2 abrufbar.