Märkischer Kreis. Nach drei Monaten fand Corona bedingt erstmals wieder ein politisches Gremium im Lüdenscheider Kreishaus statt. Am 10. März waren zum letzten Mal Ausschuss-Mitglieder zusammengekommen. Ab 17. März waren alle Termine abgesagt worden.
Getrennte Zugänge zum Sitzungssaal für Kreispolitiker und Besucher, Händedesinfektion, Mindestabstand und Maskenpflicht außerhalb des Sitzplatzes. Registrierung aller Sitzungsteilnehmer und mehrfache Abstandsmessungen für die Tische im Vorfeld. Das waren die Vorgaben für die Sitzung des Kreisausschusses.
Nach dem zeitweise politischen Stillstand war das zu erledigende Pensum entsprechend groß. 21 Tagesordnungspunkte waren in den vergangenen Monaten aufgelaufen. Beschlossen wurden beispielsweise die Ausweitung des Bergwaldprojektes und ein Konzept für forstkundliche Exkursionen. Dabei nehmen erwachsene Freiwillige unter fachkundiger Anleitung im Rahmen einer Projektwoche Pflanzungen und Pflegemaßnahmen in öffentlichen Wald- und Naturschutzgebieten vor.
Mit großer Mehrheit beschlossen die Mitglieder des Kreisausschusses den Beitritt zum Verein „Silent Rider e.V.“ Der setzt sich gegen Motorradlärm ein. Vorrangig sollen die „schwarzen Schafe“ unter den Bikern angesprochen und zum Umdenken veranlasst werden. Den Kreis kostet der einmalige Aufnahmebeitrag 5.000 Euro.
Die Verwaltung erhielt den Auftrag, einen Masterplan Radverkehrsnetz MK für ein kreisweites, alltagstaugliches Fahrradwegnetz erstellen zu lassen. Dafür wurden weitere 100.000 Euro für das Haushaltsjahr 2021 bereitgestellt. 40.000 Euro stehen bereits im Etat des laufenden Jahres. Aufgrund der Auswirkungen des Betretungsverbots für Jungen und Mädchen in Kitas und Kindertagespflegestellen wurde einmütig beschlossen, den Eltern für die Monate Juni und Juli die Beiträge zu erlassen.
Um ein Brandschutzkonzept bei den Märkischen Kliniken kümmert sich jetzt ein Gutachter. Wie im Kreisausschuss mitgeteilt wurde, ist der gemeinsam von der Stadt Lüdenscheid und dem Kreis beauftragt. Erste Ergebnisse sollen in gut acht Wochen vorliegen. Teuer zu stehen kommt den Kreis die Corona-Pandemie. Wie Kreiskämmerer Fritz Heer mitteilte, werden die zusätzlichen Ausgaben bisher auf rund 1,6 Millionen Euro geschätzt. Deutlich höher dürfte das Finanzloch bei den Gesellschaften des Kreises ausfallen.
Foto: Bei der Sitzung des Kreisausschusses mussten die Teilnehmer den Mindestabstand einhalten. Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis