Prof. Manfred Bayer ist neuer Rektor der Technischen Universität Dortmund

Die Hochschulwahlversammlung der TU Dortmund hat am Freitag, 24. April 2020, einen neuen Rektor gewählt: Prof. Manfred Bayer von der Fakultät Physik wird zum 1. September die Nachfolge von Rektorin Prof. Ursula Gather antreten und das Amt an der Spitze der Universität übernehmen. Er war zuvor rund zwölf Jahre lang Vorsitzender des Senats der TU Dortmund. Unter ungewöhnlichen Bedingungen trat am Freitag, den 24. April, die Hochschulwahlversammlung der TU Dortmund im Audimax zusammen: Das Gremium aus Senat und Hochschulrat durfte trotz der Coronakrise tagen, weil die Zusammenkunft zur Rektoratswahl als hochschulpolitisch höchst bedeutungsvoller Akt der Selbstverwaltung gilt und damit nicht unter das Veranstaltungsverbot der Coronaschutzverordnung fällt. Der größte Hörsaal der Universität war mit 700 Plätzen ausreichend dimensioniert, damit die rund 60 Mitglieder genügend Abstand voneinander halten konnten. Die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer trugen Mundschutz und Handschuhe, als sie das Mikrofon zu Wortmeldungen in die Reihen brachten und die Stimmzettel auszählten. Die Öffentlichkeit konnte die Wahl per Live-Stream im Internet verfolgen. Bereits vorab war klar, dass dem gewählten Kandidaten niemand die Hand schütteln darf.

Prof. Manfred Bayer erreichte auf Anhieb eine überwältigende Mehrheit in beiden Teilen des Gremiums: Der Hochschulrat stimmte einstimmig für ihn, von den 27 Mitgliedern des Senats stimmten 26 für ihn. „Ich freue mich, dass wir mit Manfred Bayer einen Wissenschaftler und Hochschullehrer von internationalem Spitzenrang für das Amt des Rektors gewinnen konnten“, sagte Prof. Ernst Rank, Vorsitzender des Hochschulrats. „Mein Kollege Manfred Bayer hat sich als langjähriger Vorsitzender des Senats den Respekt aller vier Gruppen der Universität verdient“, sagte der amtierende Senatsvorsitzende Prof. Lorenz Schwachhöfer. Bayers Moderationsfähigkeit sei es zu verdanken, dass der Senat auch in der Debatte um eine neue Grundordnung der Universität ein geeintes Gremium geblieben sei.

Auch Amtsinhaberin Prof. Ursula Gather gratulierte ihrem Nachfolger herzlich zur Wahl: „Ich freue mich sehr, dass ich das Amt an einen so erfahrenen Kollegen übergeben kann“, sagte sie. „Ich wünsche ihm allzeit eine glückliche Hand.“ Kanzler Albrecht Ehlers schloss sich den Glückwünschen an: „Ich habe mit Herrn Bayer schon in seiner Rolle als Vorsitzender des Senats bestens zusammengearbeitet. Ich freue mich sehr darauf, die angenehme und fruchtbare Zusammenarbeit mit ihm in dieser neuen Konstellation fortzusetzen.“ Prof. Manfred Bayer selbst gab einen Ausblick darauf, in welche Richtung er die TU Dortmund zukünftig lenken wolle: „Ziel muss sein, die guten Bedingungen für Studierende an der TU Dortmund weiter zu optimieren und zugleich das hohe Forschungspotenzial zu stärken, um im Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können.“

Gebürtig aus Franken, war Prof. Manfred Bayer 2002 im Alter von 36 Jahren einem Ruf auf die Professur „Experimentelle Physik mit dem Schwerpunkt Spektroskopie von kondensierter Materie“ an die TU Dortmund gefolgt. Seine herausragenden Forschungsergebnisse publiziert er regelmäßig in hochrangigen Fachjournalen. International vernetzt, pflegt er insbesondere die Zusammenarbeit mit St. Petersburg als Sprecher des ersten deutsch-russischen Sonderforschungsbereichs der Deutschen Forschungs­gemeinschaft. Mehrfach wurde er international für seine exzellente Forschung ausgezeichnet, u.a. als Fellow der American Physical Society (2012) sowie als Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften (2017).

Als UA Ruhr-Professor ist Bayer auch mit den Nachbarhochschulen im Ruhrgebiet im engen Austausch. Als Mitinitiator der beliebten Vortragsreihe „Zwischen Brötchen und Borussia“ weiß er auch ein breites Publikum für Themen aus der Physik zu begeistern. Eines wird er ab dem 1. September vermissen, das weiß Bayer jetzt schon: Den Blick von der Fakultät Physik auf das schönste Stadion der Welt. – Foto: Der neue Rektor der TU Dortmund: Prof. Manfred Bayer. Foto: Jürgen Huhn/TU Dortmund