In der Corona-Krise fahren 50 Prozent der deutschen Unternehmen Kurzarbeit, 18 Prozent wollen Jobs abbauen. Das ist das vorläufige Ergebnis der neuesten Umfrage des ifo Instituts im April. Im Handel befinden sich Mitarbeiter derzeit bei 55 Prozent der Unternehmen in Kurzarbeit, in der Industrie 53 Prozent, bei den Dienstleistern 48 Prozent und auf dem Bau nur 37 Prozent. „Für viele Unternehmen ist Kurzarbeit ein Mittel der Wahl, um kurzfristige Umsatzausfälle abzufedern und ihre Belegschaft zu halten“, sagt der Leiter der ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe.Für einen Antrag auf Kurzarbeit müssen zunächst Überstunden und Zeitguthaben abgebaut werden. Diese Maßnahmen haben 69 Prozent der Firmen veranlasst. In der Industrie sind es 78 Prozent, im Handel 68 Prozent, bei den Dienstleistern 65 Prozent und auf dem Bau 54 Prozent.
Mitarbeiter entlassen oder befristete Jobs nicht verlängern wollen 18 Prozent der Unternehmen. In der Industrie und bei den Dienstleistern sind es jeweils 20 Prozent, 15 Prozent im Handel und nur 2 Prozent auf dem Bau. 46 Prozent der Firmen wollen Investitionen verschieben, darunter 56 Prozent in der Industrie, 44 Prozent bei den Dienstleistern, 38 Prozent im Handel und 31 Prozent auf dem Bau. Im Schnitt rechnen die Unternehmen damit, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens rund 3,9 Monate lang dauern. Schließungen und Produktionsstopp erleben 15 Prozent der Firmen, darunter 23 Prozent im Handel, 19 Prozent in der Industrie sowie 12 Prozent auf dem Bau und 10 Prozent bei den Dienstleistern.
84 Prozent der Firmen spüren einen Umsatzrückgang durch die Corona-Krise, nur 4 Prozent einen Anstieg, 12 Prozent sehen keinen Unterschied. 45 Prozent der Unternehmen glauben, dass der Rückgang in Zukunft teilweise nachgeholt werden kann. Lieferprobleme bei wichtigen Vorprodukten erleben 41 Prozent in der Industrie und 53 Prozent der Firmen im Handel. Steuerstundungen oder eine Verringerung der Vorauszahlungen nehmen derzeit 36 Prozent der Firmen wahr, weitere 32 Prozent planen dies. Praktisch einziger Gewinner der Corona-Krise ist das Home-Office. Mit einer verstärkten Nutzung reagieren 76 Prozent der Unternehmen. Das betrifft 87 Prozent der Firmen in der Industrie, 76 Prozent der Dienstleister, 67 Prozent auf dem Bau und 60 Prozent im Handel.