Rund 62,7 Milliarden Stunden arbeiteten die Erwerbstätigen im Jahr 2019 in Deutschland. Das entspricht einem Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ist der höchste Stand seit dem Jahr 1991, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). „Im Jahr 2019 gab es erneut einen Rekordwert beim Arbeitsvolumen. Dieser wurde erreicht, obwohl die durchschnittliche Arbeitszeit pro Kopf im Zuge des Wirtschaftsabschwungs zurückging. So wurden weniger Überstunden geleistet, und gerade in Zeitarbeit und Industrie sind vor allem Jobs mit hoher Arbeitszeit weggefallen“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.
Grund für das gestiegene Arbeitsvolumen ist, dass die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2019 weiter auf knapp 45,3 Millionen anwuchs. Mit einem Plus von 0,9 Prozent lässt sich allerdings ein deutlich schwächeres Wachstum verzeichnen als in den Vorjahren.
Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Erwerbstätigen lag 2019 bei 1.386 Stunden und verringerte sich damit um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Selbstständige und mithelfende Familienangehörige gingen 2019 durchschnittlich 1.902 Stunden einer Erwerbstätigkeit nach, beschäftigte Arbeitnehmer 1.306 Stunden.
Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer arbeiteten 2019 im Durchschnitt 1.642 Stunden, Arbeitnehmer in Teilzeit 771. Die durchschnittlich vereinbarte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten blieb mit 38 Stunden unverändert gegenüber dem Vorjahr, die der Teilzeitbeschäftigten stieg auf 17,7. Die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten legte 2019 mit 1,4 Prozent stärker zu als die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten mit 1,0 Prozent.
Die Guthaben auf den Arbeitszeitkonten erhöhten sich 2019 um durchschnittlich 0,5 Stunden pro Beschäftigten Diese machten zudem im Durchschnitt 23,6 bezahlte Überstunden und damit 2,0 Stunden weniger als im Vorjahr. Die unbezahlten Überstunden lagen 2019 bei 23,3 Stunden, 2018 waren es noch 24,1 Stunden gewesen.
Die Kurzarbeit betraf knapp 150.000 Personen und damit rund 30.000 mehr als im Vorjahr. Durch den im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich geringeren Arbeitsausfall je Kurzarbeiter erhöhte sich der Arbeitsausfall je Beschäftigten mit 1,7 Stunden allerdings nur geringfügig gegenüber 2019 (1,6 Stunden).