„Together for a better internet“ ist das Motto des internationalen Safer Internet Days am 11. Februar 2020. In über 100 Ländern wird dieser Tag mit vielfältigen Aktionen und Projekten gestaltet. In Deutschland richtet die EU-Initiative klicksafe den Safer Internet Day 2020 zum Thema „Idole im Netz. Influencer & Meinungsmacht“ aus.
• Die Fokusthemen sind Verantwortung, Jugendschutz, Vorbildfunktion und die Frage „Wissen Jugendliche immer genau, wem sie folgen?“.
• Mit dem Hashtag #checkwemdufolgst ruft klicksafe in den sozialen Medien dazu auf, Inhalte und Profile immer genau zu prüfen. Durch den klicksafe Profilbildgenerator kann jeder seinem Profilbild in den sozialen Medien den offiziellen Safer Internet Day Rahmen verpassen und so auf das Thema aufmerksam machen.
• Mit einer groß angelegten Presseveranstaltung am 11. Februar in der Friedensburg Oberschule in Berlin hat klicksafe das diesjährige Thema des Safer Internet Days gemeinsam mit über 150 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften aufbereitet. In einer Kreativphase visualisierten 30 Neuntklässlerinnen und Neuntklässler ihre Wünsche an Influencer auf Postern.
• Prominente Talkrunde: Die Influencer Diana zur Löwen und Charlotte Kuhrt diskutierten mit den Jugendlichen über die Rolle von Social Media Stars. Zusätzlich richteten die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen an Politiker und Unternehmensvertreter. Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie David Miles, Safety Director von Facebook, sprachen gemeinsam mit anderen Gästen über die Verantwortung von Politik und Unternehmen in Sachen Meinungsmacht von Influencern und gingen der Frage nach „Welche Funktion nehmen Influencer heutzutage ein?“
Sie folgen, liken, teilen, posten und kommentieren: Kinder und Jugendliche nutzen das Internet und vor allem soziale Plattformen ausgiebig und gerne. Eine Online-Umfrage von klicksafe aus Januar 2020 unter 13- bis 20-jährigen Kindern und Jugendlichen zeigt: 98 % der befragten Jugendlichen kennen mindestens einen Social Media Dienst, zwei Drittel der Befragten nutzen Instagram und YouTube täglich. Doch sind sie sich immer bewusst, welchen Einfluss Social Media Stars auf sie haben? Diese und andere Fragen standen im Fokus der offiziellen Safer Internet Day Veranstaltung am 11. Februar in der Friedensburg Oberschule in Berlin.
150 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gestalteten den Tag gemeinsam mit zahlreichen prominenten Gästen aus Politik, Gesellschaft, Journalismus und dem Social Web. Der Gastgeber Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der LMK – medienanstalt-rlp, ordnet das Thema des diesjährigen SID ein: „Auf der ganzen Welt finden heute am von der EU initiierten Safer Internet Day Aktionen rund um das Thema ‚Sicheres Netz‘ statt – von kleinen Veranstaltungen in Schulen und Bibliotheken bis hin zu Fachveranstaltungen und Expertenkonferenzen. Jeder kann mitmachen, jeder kann aktiv sein, ein großer Multi-Stakeholder-Tag für ein gutes und faires Internet. Unser Schwerpunktthema bei klicksafe ist in diesem Jahr ‚Idole im Netz. Influencer & Meinungsmacht‘. Meine Botschaft ist klar und einfach: nutze das Netz, nutze das große und vielseitige Angebot, aber #checkwemdufolgst.“
Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, ergänzt: „Selbstverständlich entsteht Meinung auch im Netz, wir als Gesellschaft sollten das genauso ernst nehmen wie in jedem anderen Medium auch. Aber wie das mit dem Ernstnehmen so ist – das gilt auch in die andere Richtung. ‚Idole im Netz‘ müssen sich ihrerseits der Verantwortung für die Gesellschaft bewusst sein, die mit großer Reichweite einhergeht. Auch das ist für mich selbstverständlich. Ich freue mich, dass wir mit klicksafe und dem heutigen Tag einen gemeinsamen Beitrag dazu leisten können.“
Das Thema Jugendschutz und Verantwortung von Unternehmen und Politik diskutierte Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mit dem Facebook Safety Director David Miles und dem Direktor der Landesmedienanstalten NRW, Dr. Tobias Schmid. Birgit Kimmel, Leiterin von klicksafe, ergänzte die Runde um die pädagogische Sichtweise. Staatssekretärin Juliane Seifert dazu: „Smartphone und Tablet gehören zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Sie sollen selbstbestimmt und bewusst mit digitalen Medien umgehen können. Hier hilft klicksafe, das informiert und für einen kompetenten Umgang in der digitalen Welt mit zahlreichen Angeboten sensibilisiert. Aber Kinder und Jugendliche brauchen auch einen zeitgemäßen Schutz in der digitalen Welt. Hierfür legen wir ein modernes Jugendmedienschutzgesetz vor, das auch die Anbieter in die Verantwortung nimmt.“
Auch die Influencer selbst zeigten sich engagiert. Diana zur Löwen und Charlotte Kuhrt, beide bekannte Influencer mit reichweitenstarken Instagram Kanälen, sprachen gemeinsam mit Toyah Diebel, Buchautorin und Satire-Influencerin, und weiteren Gästen aus Medien und Gesellschaft über den Einfluss von Influencern. Es zeigte sich: Influencer spielen eine Rolle bei der Entwicklung von Meinungen, aber auch Körperbildern, Schönheitsidealen und dem Konsumverhalten. Dazu Birgit Kimmel, Leiterin von klicksafe: „Die sozialen Medien spielen bei der Meinungsbildung immer noch eine entscheidende Rolle. Idole aus dem Netz sind für viele Kinder und Jugendliche tägliche Begleiter und werden als Vertraute wahrgenommen. Dass der Einfluss der Influencer auf Meinungsbildung und Lebensweise daher vorhanden ist, überrascht nicht. Daher ist die Förderung der Medienkompetenz entscheidend und die Aufgabe von klicksafe relevanter denn je.“ Von besonderem Interesse war auch der Input von Quang Anh Paasch, Sprecher von Fridays for Future Berlin, der über die Nutzung der sozialen Onlinemedien bei der Umsetzung der Ziele ihrer Klimabewegung berichtete.
Um Einblick zu erhalten, wie Schülerinnen und Schüler über sozialen Medien im Allgemeinen und Influencer im Speziellen denken, hat klicksafe im Januar 2020 eine nicht-repräsentative Online-Umfrage unter 629 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 20 Jahren eingeholt. Das Ergebnis verdeutlicht: Knapp ein Drittel der befragten Jugendlichen gibt an, dass Influencer bei der Meinungsbildung eine Rolle spielen. Persönliche Kontakte wie Familie und Freunde stehen allerdings nach wie vor an erster Stelle. Jeder dritte Befragte sagt, dass seine Meinung durch soziale Medien beeinflusst wird, 21 % geben sogar an, dass sie explizit von Influencern in ihrer Meinungsbildung gelenkt werden.
Bei der Frage danach, welche Rolle Influencer verstärkt einnehmen sollten, äußert jeder zweite Befragte den Wunsch, Influencer sollen eine Vorbildfunktion einnehmen und sich für gesellschaftlich relevante Themen einsetzen. An vorderster Stelle steht dabei das Thema Umweltschutz (72 %)..