Platz schaffen für die „Maria-Hilf-Terrassen“

Mönchengladbach. Es geht voran auf dem Areal des neuen Wohnquartiers „Maria-Hilf-Terrassen“. Nach der Ausschreibung für die größtenteils denkmalgeschützten Bestandsgebäude Ende 2019 beginnen jetzt die Abbrucharbeiten der übrigen ehemaligen Krankenhausbauten. Eine Herkulesaufgabe.

32.000 Tonnen Beton- und Bauschutt, ca. 500 Tonnen Stahl und Metalle, 500 Tonnen Altholz und 600 Tonnen Baumischabfälle sind zu entsorgen. Um den Boden für das neue Wohnquartier zu bereiten, müssen fünf meist fünfgeschossige Gebäudeteile der ehemaligen Maria-Hilf-Kliniken weichen. Dafür braucht es einen Spezialisten. Im Auftrag der Stadt hat die Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (EWMG) den Auftrag bundesweit ausgeschrieben und im Ergebnis die Firma Moß aus Lingen als Profi für große Industrie- und Gebäudeabbrüche verpflichtet.

„Mit dem Abbruch der Bestandsgebäude haben wir einen wichtigen Projekt-Meilenstein erreicht“, erläutert Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der EWMGGeschäftsführung. „Wir schaffen Raum für eine qualitative Neuentwicklung.“ Für Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners sind die Arbeiten auf dem Maria-Hilf-Areal

ein sichtbares Zeichen für die Dynamik im Bereich Wohnbau. „Wachstum braucht Wohnraum. Die Nachfrage ist nach wie vor ungebrochen hoch. Genau hier, aber auch bei weiteren innerstädtischen Großprojekten wie der Seestadt mg+ oder dem REME-Areal können wir unser Angebot kontinuierlich ausbauen.“

„Ja, jetzt geht´s bald richtig los“, freut sich auch Dr. Gregor Bonin, Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter der Stadt Mönchengladbach. „Auch mit der Vermarktung beschäftigten wir uns bereits in diesem Jahr. Wir arbeiten gerade intensiv an dem Konzept, mit dem wir unser Versprechen ´Wohnen für Alle´ umsetzen werden“, wirft er einen Blick in die Zukunft.

Neun Monate wird der umfangreiche Rückbau auf dem Maria-Hilf-Gelände dauern. Gearbeitet wird in drei Stufen. Zunächst müssen die Gebäude entkernt und die Abfälle nach Kategorie und Entsorgung bzw. Wiederverwendung sortiert werden. Erst dann können die Gebäude- und Dachkonstruktionen inklusive Keller abgebrochen werden. Gleiches gilt für den Rückbau nicht mehr benötigter Straßen und Wege auf dem Gelände. Einzig die unterirdische Bunkeranlage bleibt im Boden und kann später überbaut werden. In der letzten Stufe werden dann schadstofffreie Materialen wie Mauerwerk und Beton für die Wiederverwendung aufbereitet und entstandene Baugruben mit mineralischem Recycling- bzw. Sand-Kies-Material aufgefüllt. Um die Lärm- und Staubbelästigung für die angrenzenden Nachbarn zu minimieren, werden regelmäßige Lärm- und Erschütterungsmessungen durchgeführt und bei Bedarf entsprechende Schutzmaßnahmen umgesetzt.

So geht es weiter auf den Maria-Hilf-Terrassen: Bis Mitte Oktober 2020 sollen die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Klinikgelände abgeschlossen sein. Darauf folgt der Rückbau der benachbarten Gebäude der früheren katholischen Hauptschule Stadtmitte entlang der Aachener Straße. Parallel dazu arbeiten Stadt und EWMG mit Hochdruck an der weiteren konkreten Ausgestaltung des Quartiers. Die Investorenausschreibung für das rund 8.000 qm große Ensemble um das Denkmalgebäude mit der ehemaligen Krankenhauskapelle geht in die zweite Runde. Eine Entscheidung für das beste

Nutzungskonzept und eine ausgewogene Mischung aus Wohnflächen und gewerblichen Nutzungen soll Mitte dieses Jahres fallen. Um wie geplant 2021 die ersten baureif gemachten Baufelder an den Markt zu

bringen, ist aktuell ein Vermarktungskonzept für die „Maria-Hilf-Terrassen“ in Arbeit. Zeitgleich hierzu werden notwendige Kanal- und Straßenbauarbeiten zur Neuerschließung des Gesamtareals vorbereitet. Zudem läuft aktuell das Bebauungsplanverfahren weiter, sodass der Entwurf der Öffentlichkeit voraussichtlich noch in der zweiten Jahreshälfte 2020 präsentiert werden kann.