Nordrhein-Westfalen ist größter Versicherungsstandort Deutschlands

Die Versicherungswirtschaft ist in Nordrhein-Westfalen tief verwurzelt und in fast allen Sparten erfolgreich vertreten. Zu diesem Ergebnis kommt eine heute veröffentlichte Studie der Prognos AG. Als Schlüsselbranche hat die Versicherungswirtschaft eine herausragende Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen: 103 Unternehmen sind hier beheimatet, 115.000 Menschen sind in der Branche beschäftigt – mehr als in jedem anderen Bundesland. Mit Bruttobeiträgen von 72 Milliarden Euro belegt Nordrhein-Westfalen bei den Beitragseinnahmen ebenfalls einen bundesweiten Spitzenplatz.

Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat die volkswirtschaftliche Analyse mit dem Titel „Die Versicherungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen – Schlüsselbranche und Technologietreiber“ gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe, Ulrich Leitermann, und dem Studienleiter der Prognos AG, Johann Weiß, vorgestellt. Beauftragt und ermöglicht hat die Studie der „Arbeitskreis Versicherungswirtschaft“, dem elf Versicherer aus Nordrhein-Westfalen angehören und dessen Vorsitz aktuell die Signal Iduna hält.

Wirtschaftsminister Pinkwart: „Die Versicherungswirtschaft hat ihren Mittelpunkt ganz klar in Nordrhein-Westfalen und macht uns damit auch auf europäischer Ebene zu einem wichtigen Finanz- und Versicherungszentrum. Hier sind so viele Versicherungsunternehmen wie in keinem anderen Bundesland beheimatet, die als Arbeitgeber und Ermöglicher von Investitionen eine zentrale Rolle spielen. Hier befindet sich mit dem InsurLab auch der nationale Digital-Hub für Versicherungs-Start-Ups. Wie wichtig die Versicherungswirtschaft für Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger ist, hat sich gerade im Kontext der Starkregen-Ereignisse im vergangenen Sommer gezeigt.“

Ulrich Leitermann, Signal Iduna: „Die Studie zeigt eindrucksvoll, welche Bedeutung die Versicherungswirtschaft für den Standort Nordrhein-Westfalen hat. Wir haben gerade in der größten Gesundheitskrise und im schlimmsten Naturkatastrophenjahr der letzten Jahrzehnte bewiesen, dass sich die Menschen jederzeit auf uns verlassen können.“

Johann Weiß, Prognos: „Eine Besonderheit der Versicherungswirtschaft ist ihre funktionale Bedeutung für alle übrigen Wirtschaftsbereiche: Durch die Übernahme von Risiken eröffnet sie anderen Unternehmen Spielräume für das Eingehen von unternehmerischen Risiken. Zudem stellt sie ihnen als großer institutioneller Investor langfristig Investitionskapital zur Verfügung.“

Die Kernergebnisse der Studie im Überblick: 

  • In Nordrhein-Westfalen sind 103 Versicherungsunternehmen beheimatet. Für die Unternehmen und die Branche sind insgesamt 115.000 Menschen tätig, davon 75.000 abhängig Beschäftigte.
  • Zusätzlich sorgen die Versicherer auch bei ihren Zulieferern für Nachfrage und Beschäftigung – insgesamt ist die Versicherungswirtschaft für über 190.000 Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen verantwortlich.
  • Der Marktanteil der nordrhein-westfälischen Versicherer in Deutschland beträgt 44 Prozent, gemessen an den Bruttobeiträgen. In allen Versicherungs-Sparten decken die Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen jeweils einen Anteil von mindestens einem Viertel aller deutschen Versicherungsangebote ab. Krankenversicherungen sind dabei in Nordrhein-Westfalen besonders stark vertreten.
  • Die Bruttowertschöpfung der Versicherungswirtschaft beträgt 10 Milliarden Euro. Dies entspricht 1,7 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung Nordrhein-Westfalens. Damit ist die Versicherungswirtschaft ähnlich groß wie die Elektroindustrie (14 Mrd. Euro) oder der Kraftwagenbau (9 Mrd. Euro).