NRW fördert Quartiersbezogene Mobilstationen und Quartiers-Hubs

Wie lässt sich die Mobilität der Anwohnerinnen und Anwohner in einem Stadtteil verbessern und gleichzeitig der Straßenraum von Autos und LKW entlasten? Mit dieser Frage beschäftigen sich das Wuppertal Institut, die Bergische Universität Wuppertal, die „Neue Effizienz“ (ein regionaler Zusammenschluss von den Stadtwerken, der Bergischen Universität Wuppertal, dem Wuppertal Institut für Klima, Energie, Umwelt sowie den kommunalen und regionalen Wirtschaftsförderungseinrichtungen des Bergischen Städtedreiecks Wuppertal, Solingen, Remscheid) und der Verein Unternehmer/innen für die Nordstadt e. V. innerhalb des kürzlich gestarteten Forschungsprojekt „MIQ –  Mobilstationen im Quartier“. Vier Förderbescheide über rund 1,1 Millionen Euro wurden jetzt für die Konzeption und Errichtung von Mobilstationen überreicht.

„Immer mehr Menschen wünschen sich eine flexible, komfortable und vernetzte Mobilität. Mobilstationen erfüllen diesen Wunsch: Sie sind ein fester und gut erreichbarer Punkt zum Umsteigen vom E-Bike auf Bus und Bahn, Leihroller oder Car-Sharing. So fährt man dann schneller, sicher und sauber zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen in die Innenstadt. Und mit zusätzlichen Angeboten wie Paketstationen, E-Ladepunkten oder Cafés können Mobilstationen zu attraktiven Treffpunkten im Wohnquartier ausgebaut werden. Deshalb fördert die Landesregierung sehr gern den Aufbau von Mobilstationen und die Erforschung weiterer Entwicklungsmöglichkeiten – wie zum Beispiel hier in Wuppertal mit dem Projekt ‚MIQ – Mobilstationen im Quartier‘“, so Ina Brandes, Ministerin für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Forscher erstellen ein Konzept, wie eine Mobilstation als sogenannter Quartiers-Hub neben klassischen Mobilitätsangeboten, um zusätzliche verkehrsreduzierende Funktionen ergänzt werden kann. Zudem soll bis März 2023 eine neue Mobilstation in der Elberfelder Nordstadt in Wuppertal entstehen, um den Umstieg vom eigenen Auto auf den ÖPNV, den Radverkehr und den Fußverkehr attraktiver zu gestalten.

„Das Projekt soll starke Alternativen zum Auto schaffen und damit die Verkehrswende im Quartier gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern voranbringen. Daneben soll mit einem Quartiers-Hub die Möglichkeit geschaffen werden, Wege zu reduzieren und Warenströme zu bündeln“, so Prof. Dr.-Ing. Oscar Reutter, Co-Leiter des Forschungsbereichs Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut, in der Projektentwicklungsphase.

Mobilstationen dienen als Knotenpunkte und verknüpfen Verkehrsangebote miteinander. Dazu gehören beispielsweise Fahrradstellplätze, Carsharing- und Bike-Sharing-Angebote oder Taxihalteplätze. Sie befinden sich meist in unmittelbarer Nähe zu ÖPNV-Haltepunkten. Damit sollen verkehrsbedingte Probleme in Quartieren – wie etwa Ölberg und Mirke in der Wuppertaler Nordstadt – reduziert und Angebote für nachhaltige Mobilitätsformen geschaffen werden. Die Projektpartnerinnen und Partner aus Wissenschaft, Praxis und nachbarschaftlichen Organisationen wollen in enger Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadtviertel einen Standort für die neue Mobilstation finden, sowie deren Wirksamkeit und Erfolgsfaktoren ermitteln.