Ministerpräsident Armin Laschet und Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart haben am Donnerstag, 2. September 2021, zum zweiten Spitzengespräch Wasserstoff nach Düsseldorf eingeladen. Neben den Vorstandsvorsitzenden führender nordrhein-westfälischer Energie- und Industrieunternehmen waren auch Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer sowie Bundesminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier zeitweise zugeschaltet. Das Gipfelgespräch stand im Zeichen eines Tages zukunftsweisender Entscheidungen für die Wasserstofftechnologie in Nordrhein-Westfalen:
- Duisburg wird ein Standort des Innovations- und Technologiezentrums Wasserstoff unter dem Dach des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft. Das verkündete Bundesminister Andreas Scheuer im Spitzengespräch.
- Das Forschungszentrum Jülich wird im Rheinischen Revier ein Helmholtz-Cluster für nachhaltige und infrastrukturkompatible Wasserstoffwirtschaft (HC-H2) aufbauen.
- Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die Unterstützung einer Konzeptstudie zur Transformation des Ruhrgebiets in eine führende Wasserstoffmodellregion zugesagt.
Ministerpräsident Armin Laschet: „Die Entscheidungen des heutigen Tages zeigen: Nordrhein-Westfalen ist bei der Wasserstoffwirtschaft führend – nicht nur im industriellen Kontext, auch beim Einsatz in der Mobilität, auch in der Forschung. Die Initiativen, die von den Unternehmerinnen und Unternehmern in unserem Land ausgehen, brauchen wir dringend auf dem Weg zu einer modernen Industrieregion ganz im Sinne des European Green Deals. Dafür steht unser Land und seine Menschen: Innovationsgeist, Spitzentechnologie, den Mut anzupacken. So schaffen wir es gemeinsam, Nordrhein-Westfalen klimaneutral zu machen – sozialverträglich und wirtschaftlich nachhaltig.“
Im Spitzengespräch Wasserstoff ging es um eine erste Bilanz der Wasserstoff-Initiativen in Nordrhein-Westfalen und um den Austausch zu nötigen Verbesserungen der Rahmenbedingungen für den Ausbau einer zukunftsfähigen Wasserstoffwirtschaft. Ministerpräsident Armin Laschet kündigte an, sich für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen, um den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen. Folgende Schwerpunkte werden hier von der Landesregierung gesetzt:
- Förderung ausbauen und zielgenauer gestalten.
Die Förderung muss stärker fokussiert werden, höhere Betriebs- und Kapitalkosten aufgrund der Transformation müssen kompensiert werden. Lücken sind gegenwärtig die Betriebskostenförderung und die Förderung bis zur Marktreife.
- Regulatorische Hürden auf EU-Ebene abbauen.
EU-Beihilferegeln müssen die notwendige Förderung der Transformation der Industrie ermöglichen, nicht behindern.
- Infrastruktur für die Wasserstoffwirtschaft zeitnah ausbauen.
Benötigt wird ein deutschland- und europaweites Wasserstoffnetz, sowie Wasserstofftankstellen. Hierfür bedarf es auch Beschleunigungen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren.
- Markthochlauf von Wasserstoff beschleunigen.
Um jetzt Investitionen zu ermöglichen, obwohl noch nicht ausreichend „grüner“ Wasserstoff zur Verfügung steht, müssen wir übergangsweise pragmatisch auch auf „blauen“ Wasserstoff zurückgreifen.
- Massiver Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Um die benötigten Mengen an grünem Wasserstoff zu erzeugen, muss der Ausbau der Erneuerbare Energien beschleunigt werden, indem diese von Bürokratie, Abgaben, Steuern und Umlagen befreit sowie Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.