Das Rheinische Revier wird zum Innovation Valley: Die Region baut sich mit Unterstützung der Landesregierung und des Bundes schon jetzt eine Zukunft für die Zeit nach dem Braunkohleausstieg auf und setzt dabei auf Innovationen und ihre wirtschaftliche Verwertung. Auf einer zweitägigen Reise durch das Rheinische Braunkohlerevier besucht Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart Orte der Transformation in Herzogenrath, Kerpen, Mönchengladbach und Hürth.
Innovationsminister Pinkwart: „Das Rheinische Revier lebt Innovation. In der Region sind in den vergangenen Monaten viele spannende Ideen und Projekte entwickelt worden: Kommunen, Forschungsinstitute, Start-ups und Investoren planen zukunftsfähige Geschäftsmodelle, erproben neue Technologien oder stellen die Infrastruktur und das Know-how für die industrielle Transformation bereit. Hier entstehen schon heute die Arbeitsplätze von morgen. Viele Projekte werden weit über ihren eigentlichen Arbeitsplatzeffekt hinaus dazu beitragen, das Profil der Region zu stärken, neue Kompetenzen aufzubauen und somit langfristig weitere Gründungen und Investitionen zu ermöglichen. Wir werden die regionalen Kräfte weiterhin dabei unterstützen, geeignete Strukturen und Maßnahmen zu schaffen, damit Unternehmen, Wissenschaft und Forschung optimale Bedingungen für die Umsetzung von Innovationen vorfinden.“
Die Stationen der Ministerreise:
Start-ups im Technologiepark Herzogenrath
Der Technologiepark Herzogenrath ist eine zentrale Anlaufstelle für innovative Akteure in der Region Aachen. Derzeit beheimatet er rund 80 Unternehmen mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Technologiepark bietet Start-ups, auch aus dem universitären Bereich, Raum für ihre Entwicklung und trägt damit zu den für das Rheinische Revier notwendigen Infrastrukturen für Innovationen und einen erfolgreichen Transfer in die Wirtschaft bei. Zwei dieser jungen Unternehmen besucht Minister Pinkwart im Rahmen der Revierreise: die Aixemtec GmbH, ein Maschinenbauer für die Präzisionsmontage im Bereich der Photonik, sowie die LaVa-X GmbH, die nachhaltige Prozesse für das Laserstrahlschweißen im Vakuum entwickelt.
Aixtron SE
Wie Wertschöpfung und Beschäftigung als Folge eines effektiven Transfers entstehen kann, zeigt das Unternehmen Aixtron mit Hauptsitz in Herzogenrath. Anfang der 1980er Jahre als Ausgründung der RWTH Aachen entstanden, ist Aixtron heute Weltmarktführer bei der Herstellung von Abscheideanlagen für die Halbleiterindustrie und beschäftigt weltweit mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Technologielösungen des Unternehmens werden weltweit eingesetzt, um Komponenten für elektronische und optoelektronische Anwendungen herzustellen. Zum Einsatz kommen diese in der Telekommunikation, in optischen und elektronischen Speichervorrichtungen, in der Datenverarbeitung sowie vielen anderen Spitzentechnologien.
Projekt SpeicherStadtKerpen
In Kooperation mit der Westenergie, Siemens Energy, den Stadtwerken Kerpen, dem Forschungszentrum Jülich und weiteren Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft will die Kolpingstadt Kerpen eine emissionsneutrale, nachhaltige und intelligente Energieversorgung und Energiespeicherung aufbauen und mit modernen und nachhaltigen Quartiers-, Mobilitäts-, Logistik- und Industrielösungen koppeln. Die Stadt will sich zu einem hochmodernen Innovationszentrum und Technologie-Nukleus im Rheinischen Revier entwickeln.
Code Club MG und Projekt CodingSchool
Für die digitale Transformation des Rheinischen Reviers ist der Aufbau tiefer digitaler Kenntnisse bei jungen Menschen entscheidend, denn sie sind die Fachkräfte von morgen. Mönchengladbach möchte Schülerinnen und Schülern, Auszubildenden und Berufseinsteigern eine umfassende Weiterbildung im Bereich Programmierung ermöglichen und bewirbt sich deshalb mit dem Projektvorhaben „Aufbau einer offenen CodingSchool“ um eine Förderung. Projektverantwortliche sind die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach und die IHK Mittlerer Niederrhein, die auch Antragssteller des Projektes „offene CodingSchool“ sind. Der Code Club MG am Gymnasium am Geroweiher bildete die Initialzündung für das Vorhaben.
Blockchain Reallabor in Hürth
Mit Hilfe der Blockchain-Technologie können Informationen und Werte schnell und sicher ausgetauscht werden. Das ermöglicht völlig neue Anwendungsfelder, etwa bei digitalen Identifikationsverfahren. Denkbar sind fälschungssichere Zertifikate und Herkunftsnachweise sowie sichere Datenmarktplätze und darauf aufbauend die Entwicklung neuer Möglichkeiten – etwa für den lokalen Energiehandel. Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik betreibt in Hürth ein Demonstrationszentrum für Blockchain-Lösungen und unterhält auch ein Unternehmensnetzwerk, das kontinuierlich ausgebaut wird. Das Blockchain Reallabor initiiert Blockchain-Projekte, um praktische Herausforderungen von Unternehmen zu lösen.