Krefeld. Mit zweimal Gold und einmal Bronze wurden Kommunikationsdesign-Studierende der Hochschule Niederrhein beim renommierten Talent Award des Art Directors Club ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde eine der beiden Goldarbeiten mit dem Grand Prix in der Kategorie Semesterarbeiten ausgezeichnet.
Dem Wettbewerb stellten sich rund 300 Semester- und Abschlussarbeiten aus Hochschulen und Design-Fachschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Subkategorien Design, Editorial, Digitale Medien, Film &Ton, Kommunikation im Raum und ganzheitliche Kommunikation.
In der Kategorie Ganzheitliche Kommunikation erreichten die Studierenden Cherin Mohr, Kim Jakob Lares, Jago Hintz und Steffen Mumm nach dem Goldgewinn die höchste zu erreichende Auszeichnung, den Grand Prix in der Kategorie Semesterarbeiten. Sie beschäftigten sich in ihrer Arbeit mit der umweltschädlichen Arbeitsweise der Fast-Fashion-Riesen.
Ihre kreative Idee ist Initiierung und Gestaltung einer Bewegung, die unter dem Namen „Anti Fashion Industry“ selbst zu einer Fashion Marke wird, indem gebrauchte, weggeworfene Kleidungsstücke als Medium genutzt werden, um auf die globalen Missstände der Fashion Industrie hinzuweisen. Gleichzeitig werden die Kleidungsstücke aufgewertet und zurück in den Handel gebracht.
„Mit dem Konzept der Anti-Fashion Industry hat das Team nicht nur eine ganzheitlich gedachte Idee konsequent und exzellent exekutiert. Sie haben außerdem gleichzeitig den Second-Hand-Markt neu erfunden. Mit einer Idee, die Kampagne, Marke und Business-Modell zugleich ist“, begründet die ADC Jury die Auszeichnung des Cases als Semesterarbeit des Jahres.
Gold gewannen auch die Studierenden Dominik Krüger und Etienne Wagner. Die Lehrveranstaltung Corporate Design nutzten die beiden Kommunikationsdesign-Studierenden für die Vorbereitung einer Start-Up-Gründung, dafür wurde von den beiden eigens ein modulares, günstiges, einfaches und vielseitig verwendbares Möbelsystem erfunden und ein ebenso modulare Gestaltung über alle verfügbaren Medien hinweg und ein umfangreiches Konzept für die Vermarktung entwickelt. Konsequenterweise nennen sie ihr Unternehmen: „UNDUNDUND“. „Konsequenz, Konzept, Vielfalt, gestalterische Qualität und Professionalität der Arbeit ist herausragend“, urteilte die Jury.
Außerdem gewannen Janine Hüren, Carolyn Theissen, Kira Lissek, Damian Olszewski. Die Studierenden stellten sich in ihrer Abschlussarbeit die Frage, wie es gelingen kann, Menschen zu erreichen, die immun gegen Fakten und andere Meinungen sind. „Wir dringen in ihre Blase ein und bringen sie von innen heraus zum Platzen, indem wir den üblichen Verschwörungstheorien eine neue entgegensetzen, die statt den üblichen Verdächtigen die Ober-Verschwörungstheoretiker selbst ins Visier nimmt“, beschreibt die Studentin Janine Hüren das Konzept „Verschwörungstheorie-Theorie“, welches über die gleichen Medien, die auch sogenannte Querdenker/innen nutzen, verbreitet wird.
Kommunikationsdesign-Professor Richard Jung, der alle ausgezeichneten Projekte betreute, freut sich über die fachliche Anerkennung der kreativen Exzellenz seiner Studierenden, vor allem auch, weil sie in einer sehr schwierigen Zeit entstanden sind. „Diese Auszeichnungen werden beim Berufseinstieg viele karriereträchtige Türen öffnen“, kommentiert er die Leistung seiner Studierenden.
Der Art Directors Club für Deutschland (ADC), gegründet 1964 in Düsseldorf, ist ein unabhängiger gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, exzellente kreative Kommunikation zu finden, zu präsentieren und den kreativen Nachwuchs zu fördern. Zu diesem Zweck veranstaltet der ADC seit 1965 jährlich den ADC Award sowie den ADC Talent Award, mittlerweile der bekannteste und der einzige Wettbewerb, der das gesamte Leistungsspektrum der Kreativwirtschaft abbildet. Die rund 750 Mitglieder sind führende und ausgezeichnete kreative Köpfe aus den Bereichen Design, Digital, Editorial, Film & Ton, Spatial Experience, Werbung sowie Forschung & Lehre. In 24 Jurys vergeben sie Bronze für eine außerordentliche kreative Arbeit, Silber für eine Arbeit, die in ihrer Kategorie Maßstäbe setzt sowie Gold für eine Arbeit, die besonders herausragend ist und ihre jeweilige Kategorie neu definiert. Aus den Goldprämierungen in den Hauptkategorien Semesterarbeiten und Abschlussarbeiten wird schließlich je eine Arbeit mit dem Grand Prix gekürt.
Foto: ADC-Talent-Show-Moderatorin Daphne Sagner gratuliert den Studierenden der Hochschule Niederrhein zum Grand Prix. HSNR