Startschuss für den Tourismus 4.0: Tourismus NRW launcht Data Hub

Mit einem landesweiten touristischen Data Hub stellt Nordrhein-Westfalen die Weichen für einen zukunftsfähigen Tourismus. Wichtige Daten sollen damit frei verfügbar und nutzbar werden, um sie den Kunden dort zur Verfügung stellen zu können, wo diese suchen. Sichtbarkeit und Reichweite touristischer Angebote in NRW werden gleichzeitig deutlich gesteigert. Eine landesweite NRW-PWA ist eine der ersten Anwendungen.

„Mit innovativen Ideen und dem großen Engagement aller touristischen Akteure können wir gemeinsam die Krise bewältigen. Digitale Tools können nicht nur dabei helfen, die Pandemie einzudämmen, wir können sie auch nutzen, um den vielen touristischen Betrieben in unserem Land einen erfolgreichen Neustart zu ermöglichen. Der Data Hub leistet einen wichtigen Beitrag zur Digitalen Transformation. Damit geht ein Leuchtturmprojekt an den Start, das uns helfen wird, Privat- und Geschäftsreisenden über alle Kanäle Lust auf das Reiseland Nordrhein-Westfalen zu machen“, erklärt Innovations- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.

Zum offiziellen Start enthält der neue Data Hub rund 1.500 komplette offene und damit frei und kostenlos nutzbare Datensätze mit Öffnungszeiten, Beschreibungen, Adress- und Kontaktdaten sowie Bildern. Dabei handelt es sich insbesondere um Sehenswürdigkeiten, Gastrodaten und Tourendaten, also Wander- oder Radwege. Ein Highlight wird der neue Beuys-Radweg sein, der anlässlich des 100. Geburtstag des Künstlers noch im März ergänzt werden soll. Künftig sollen zudem auch Unterkünfte oder ÖPNV-Daten dazukommen. Bis Jahresende rechnet Tourismus NRW mit rund 15.000 Datensätzen im Hub, die Nordrhein-Westfalen dann flächendeckend abbilden.

„Mit dem Data Hub stellt Nordrhein-Westfalen die Weichen für das Reisen der Zukunft. Wir stellen gebündelt aktuelle touristische Daten aus ganz NRW zur Verfügung, die von jedem frei genutzt werden können und maschinenlesbar sind. Das heißt, sie können auf allen Kanälen ausgespielt und von Gästen dort genutzt werden, egal ob in Suchmaschinen, Apps oder per Sprachassistent. Außerdem bietet die Maschinenlesbarkeit Möglichkeiten für künftige KI-Anwendungen, die einzelne Daten automatisch verbinden und damit Mehrwerte schaffen“, erklärt Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin von Tourismus NRW.

Die Aktualität der Daten wird durch das Prinzip „einmal pflegen – überall ausspielen“ gewährleistet, denn die Daten müssen lediglich dort aktualisiert werden, wo sie entstehen, nämlich in den Betrieben oder Regionen vor Ort. Der Hub und alle Anwendungen, die Daten des Hubs beziehen, erhalten die aktualisierten Informationen dann automatisch.

DeinNRW-PWA als erste große Anwendung des Data Hubs

Erste eigene Anwendung des Data Hubs ist eine landesweite sogenannte Progressive Webapp (PWA), die „DeinNRW“-PWA. Damit erhalten Gäste erstmals ein Tool, das sie auf ihrer Reise durch ganz Nordrhein-Westfalen begleitet und mit aktuellen Daten aus ihrer Umgebung versorgt. Sie können damit unter anderem sehen, welche Sehenswürdigkeiten sich in der Nähe befinden, was gerade geöffnet ist und wie sie am besten dorthin kommen. Künftig soll die Anwendung zudem zur Besucherlenkung genutzt werden und Nutzern per Ampelsystem anzeigen, wie stark besucht ein Ort gerade ist, und ihnen Alternativangebote empfehlen, die ihren Interessen entsprechen. Wer die „DeinNRW“-PWA nutzen möchte, gibt entdecken.nrw-tourismus.de in den Browser seines Smartphones ein, öffnet die Seite und fügt sie seinem Startbildschirm hinzu.*

Externe Premiumpartner nutzen Data Hub bereits

Auch externe Premiumpartner nutzen bereits das Angebot des Data Hubs. So nutzt der ADAC die Daten für seine reichweitenstarke Trips-App, das Verkehrsministerium verwendet sie für die Rad- und Wanderroutenplaner NRW. Und auch Start-ups können die offenen Inhalte nutzen und dadurch neue digitale Services schaffen, so wie Maqnify. Der Audioguide-Anbieter verknüpft die Daten mit touristischen Hinweisschildern an Autobahnen und bietet beim Passieren passende Audio-Informationen zu den Sehenswürdigkeiten. Nordrhein-Westfalen ist als erstes Bundesland flächendeckend und mit umfangreichem Content in dem Erlebnisguide vertreten. Künftig sollen die Informationen auch direkt in Navigationssysteme von Autos gelangen. Dazu gibt es bereits fortgeschrittene Gespräche mit führenden Autoherstellen in Deutschland.

Auch für die touristischen Betriebe selbst bringt der Data Hub Vorteile. Sie erhalten nicht nur zusätzliche Sichtbarkeit und Reichweite für ihre Angebote, sie können auch selbst Daten abgreifen und damit ihren Gästen ohne großen Aufwand zusätzliche Infos und Services bieten, etwa Informationen über geöffnete Restaurants oder tagesaktuelle Ausflugstipps.

Der Data Hub ist eine Maßnahme des Starterprojekts „Touristisches Datenmanagement NRW – offen, vernetzt, digital“, das vom Land und der EU über die Projektlaufzeit von drei Jahren mit rund 3,2 Millionen Euro gefördert und von Tourismus NRW gemeinsam mit den touristischen Regionen im Land und mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik umsetzt wird. Künftig soll der Data Hub an den sogenannten Knowledge Graph der Deutschen Zentrale für Tourismus, ein ähnliches Projekt wie der Data Hub auf Bundesebene, angebunden werden. Auch nicht-touristische Datenbanken, wie Wetterdatenbanken, sollen künftig unkompliziert angebunden werden können und nutzbar sein, um die Datenbasis zu erweitern. Der Data Hub ist unter datahub.touristiker-nrw.de zu finden.