Daten energieeffizient, kostengünstig und sicher übertragen – dafür sorgt das moderne Funkübertragungsnetz „Long Range Wide Area Network“ (LoRaWAN), das in Hagen weiter ausgebaut wird. Die Stadt hat nun in Kooperation mit der ENERVIE Tochtergesellschaft ENERVIE Service (ESG) eine Senderbox, auch Gateway genannt, mit einer Antenne auf dem Dach des Verwaltungshochhauses installiert. Dabei handelt es sich um eine Schnittstelle zwischen dem Funkübertragungsnetz LoRaWAN und den zukünftig zu installierenden Sensoren und Aktoren, die einfache Schaltbefehle aus der Ferne umsetzen. So wird die Netzabdeckung in der Hagener Innenstadt verstärkt.
„Für unsere Bürgerinnen und Bürger koordinieren wir im öffentlichen Raum eine Vielzahl von Aufgaben – wenn wir über Sensoren vor Ort Ist-Zustände digital erfassen können und die Daten dann über das Funknetz an die einzelnen Behörden der Stadt weitergeleitet werden, ist das ein sehr effizientes Vorgehen“, erklärt Christian Lazar, Leiter der städtischen Task Force Digitalisierung. Für ihn steht fest: „LoRaWAN ermöglicht uns eine dezentrale Datenerfassung für ein zentrales Monitoring. Der exponierte Standort auf dem Verwaltungshochhaus ist hierbei prädestiniert um eine möglichst flächendeckende Netzabdeckung im Innenstadtbereich zu erreichen.“ Erste Anwendungen für die Bewirtschaftung städtischer Liegenschaften werden gemeinsam mit dem Fachbereich Gebäudewirtschaft vorbereitet. Ein smartes Monitoring für Rettungswege auf öffentlichen Flächen möchte die Task Force Digitalisierung zusammen mit dem Fachbereich für öffentliche Sicherheit, Verkehr, Bürgerdienste und Personenstandswesen in diesem Jahr umsetzen. „Auch der konsequenten Kooperation zwischen ENERVIE und der Stadt Hagen im Bereich LoRaWAN ist es zu verdanken, dass die Stadt Hagen im letztjährigen Smart City Ranking der Bitkom um 18 Plätze besser abgeschnitten hat als im Jahr 2019“, ergänzt Christian Lazar.
LoRaWAN als Grundstein für „Smart City“
„Unser LoRaWAN-Funknetz ist in der Fläche in unserer Region bereits installiert – in fast jedem Umspannwerk der ENERVIE Vernetzt und auch hier in Hagen auf dem Dach der ENERVIE Zentrale haben wir in Summe rund 100 Gateways installiert“, sagt Henning Karl, Geschäftsführer ENERVIE Service. „Parallel zum Aufbau haben wir auch durchweg positive Erfahrungen mit smarten Anwendungen und Sensoren wie zur Zutrittskontrolle und Temperaturmessung gesammelt. Je dichter ein Gebiet bebaut ist, desto mehr müssen wir besonders für Sensoren, die in Gebäuden oder in den Ver- und Entsorgungsnetzen eingebaut werden, gezielt nachrüsten – so wie hier nun im Hagener Innenstadtbereich.“ Das LoRaWAN-Gateway auf dem Verwaltungshochhaus eröffnet die Möglichkeit, smarte Verwaltungsabläufe auszuprobieren und bei Erfolg auch zum festen Bestandteil werden zu lassen. Über weitere Gateways plant ENERVIE Service gezielt den wachsenden Bedarf in den Städten der Region zu decken. Henning Karl betont: „In rund 80 Prozent unseres Netzgebietes können wir smarte Anwendungen für unsere Abläufe und auch im Auftrag von Kunden integrieren“.
Aufbau regionaler LoRaWAN-Infrastruktur
LoRaWAN spielt als Übertragungstechnik die Zukunftsmusik bei der Digitalisierung aller Lebensbereiche. Hier punkten aus Sicht der ENERVIE Gruppe die Reichweite, gute Gebäudedurchdringung, hohe Energieeffizienz und ein niedriger Wartungsaufwand der angeschlossenen Sensoren. Die Möglichkeiten, Aufgaben des Alltags intelligent zu steuern, wachsen mit der Anzahl neu entwickelter Sensoren. Diese können beispielsweise Betriebs- und Füllstände, Temperaturen, Stoffkonzentrationen und Zählerstände erfassen. Bereits im August 2020 ist ein Sauerstoff- und Temperatursensor im Ischelandteich in Betrieb gegangen. LoRaWAN bietet die Infrastruktur für intelligente Mobilitäts-, Ver- und Entsorgungsaufgaben. Das LoRaWAN-Netz von ENERVIE deckt mittlerweile 80 Prozent des Netzgebiets ab. Es werden eigenen smarte Technologien genutzt und auch für Kunden geöffnet. So steht aktuell ein smartes Energieverbrauchs-Monitoring im Maschinenpark eines Industriebetriebes an.