Neuer Schub für Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft

In einer klimaneutralen Weltwirtschaft wird die Wasserstoff-Brennstoffzelle eine herausragende Bedeutung einnehmen. Nordrhein-Westfalen ist schon jetzt mit einer starken Forschung und innovativen Unternehmen ein Treiber dieser Entwicklung und arbeitet daran – wie in der kürzlich veröffentlichten Wasserstoff-Roadmap skizziert –, Wasserstoff in großem Umfang im Personen- sowie im Schwerlastverkehr einzusetzen. Mit der Unterstützung der Bewerbung um den vom Bundesverkehrs-ministerium ausgeschriebenen Standort für ein deutsches Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologien (TIW) setzt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen nun ein weiteres Zeichen dafür, dass Nordrhein-Westfalen zu einem Wasserstoff-Hot-Spot in Deutschland und Europa werden soll.

Ministerpräsident Armin Laschet: „Über 100 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände unterstützen die Bewerbung. Das ist ein klares Signal. Ein deutsches Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologien in Nordrhein-Westfalen wird ein Magnet für die Branche. Die Landesregierung unterstützt ausdrücklich die Bewerbung des Zentrums für Brennstoffzellentechnik (ZBT) als federführendes Institut eines nordrhein-westfälischen Konsortiums um den Standort eines Technologie- und Innovations-zentrums Wasserstofftechnologie am Standort Duisburg-Hüttenheim.“ Der Ministerpräsident weiter: „Wir haben hier in Nordrhein-Westfalen die unternehmerische und wissenschaftliche Dichte, um Innovationen rasch von der Idee bis zur Anwendung führen zu können und damit den breiten Markterfolg deutscher Wasserstofftechnologien entscheidend zu unterstützen. Für die Landesregierung ist der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft entscheidend für die Energiewende und die Erreichung der Klimaschutzziele sowie die Innovationsfähigkeit Deutschlands. In diesem Rahmen ist die Brennstoffzelle eine der Zukunftstechnologien und von strategischer Bedeutung.“

Nordrhein-Westfalen will mit dem Einsatz von Wasserstoff in Zukunft nicht nur ein Viertel seiner aktuellen CO2-Emissionen einsparen, sondern auch die mit der Wasserstoffnutzung verbundenen Chancen nutzen, um zukunftsfähige Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu erhalten und auszubauen. Bis zu 130.000 zusätzliche Arbeitsplätze sind laut einer vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium beauftragten Studie möglich. In der Wasserstoff-Road­map Nordrhein-Westfalen beschreibt die Landesregierung, wie eine Wasserstoffwirtschaft aufgebaut werden soll.

Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Im Erfolgsfall der Bewerbung wollen wir bis zu 50 Millionen Euro bis einschließlich des Jahres 2025 als Unterstützungsleistung für den Aufbau des Technologie- und Innovationszentrums Wasserstoff-technologie zur Verfügung stellen. Die Bewerbung zeigt, dass wir ein sofort arbeitsfähiges Konsortium haben, welches Lösungen für alle Verkehrsträger bietet, anwendungs- und marktnah agiert und über einen geeigneten Zugang zu internationalen Standardisierungsverfahren verfügt, damit für die Innovationen rasch Investitionssicherheit hergestellt werden kann.“

Nordrhein-Westfalen hat frühzeitig mit der Förderung von ersten Wasserstoff-Projekten begonnen. Bis heute wurden mehr als 150 Millionen Euro für mehr als 130 Projekte in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik zur Verfügung gestellt. Welche Bedeutung Wasserstoff hat, wurde auch beim Spitzengespräch Wasserstoff mit unternehmer.nrw im Oktober 2020 deutlich: Unter dem Titel „Aufbruch in die Zukunft: Transformationspfade für nachhaltige industrielle Projekte in Nordrhein-Westfalen“ wurden Projektvorschläge unterbreitet, die von Branchenführern, aber auch von vielen Hidden Champions getragen werden.

Der Bund hat sich in seiner nationalen Wasserstoffstrategie vorgenommen, den Aufbau eines Technologie- und Innovations-zentrums für Wasserstofftechnologie zu prüfen. Hierzu hat am 11. November 2020 das Bundesverkehrsministerium einen zweistufigen Standortwettbewerb „Technologie- und Innovationszentrums Wasser-stofftechnologien“ mit Bewerbungsschluss am 20. Januar 2021 ausgeschrieben. Das TIW soll helfen, die Märkte der Zukunft für die deutsche Automobil-zulieferbranche und Wasserstoffwirtschaft zu erschließen. Das TIW ist als eine international wirkende Entwicklungs‑, Zertifizierungs- und Standardisierungseinrichtung für die Brennstoffzellentechnologie als Dienstleistungszentrum für die nationale und europäische Automobil- und Fahrzeugwirtschaft gedacht.