Zur schnellen Kontaktdatenerfassung bei Prüfungen und Veranstaltungen hat die Universität Siegen ein eigens entwickeltes QR-Code-System eingeführt.
Die Universität Siegen erwartet in diesem Winter ein Hybrid-Semester. Wenn am 2. November die Vorlesungszeit für alle Bachelor-Studiengänge beginnt, wird es Lehrveranstaltungen in Präsenz ebenso geben wie digitale Lehre sowie Hybrid-Formate, die beides verbinden. Angesichts der Corona-Pandemie hat die Universität Hygienemaßnahmen vorbereitet. Dazu zählt auch, die Rückverfolgbarkeit von Infektionsketten zu gewährleisten. Um Kontaktdaten bei Prüfungen und Veranstaltungen zu erfassen, hat die Universität dafür ein QR-Code-System entwickelt.
Bereits im Mai 2020 hat die Universität das digitale System zur Kontaktdatenerfassung im Rahmen von Lehrveranstaltungen und Prüfungen eingeführt. Manuel Froitzheim, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der Digitalen Wirtschaftsbildung am Lehrstuhl für Marketing und Handel der Universität Siegen, entwickelte die Anwendung und pflegt darüber hinaus die Datenbank.
Die Nutzung des Systems ist denkbar einfach: Studierende, die an einer Lehrveranstaltung oder Prüfung teilnehmen, scannen über ihr Smartphone einen QR-Code und tragen ihre Daten in das Erfassungssystem ein. Die meisten aktuellen Smartphones verfügen über einen QR-Code-Reader oder können mit der Kamera-App QR-Codes auslesen. Alternativ kann auch ein Link in den Browser des mobilen Endgeräts eingegeben werden, um zur Eingabemaske der Kontaktdatenerfassung zu gelangen. Um das ansonsten häufige Eingeben der eigenen Daten zu vereinfachen, können die Studierenden und Lehrenden auch ihre Daten im System hinterlegen und brauchen bei der Teilnahme an einer Veranstaltung nur noch den QR-Code zu scannen und die bereits hinterlegten Daten zu bestätigen.
„Durch die digitale Datenverarbeitung sind auch der Datenschutz und die Datensicherheit gegenüber einer Erfassung mit einer Papier-Liste verbessert worden. Die digital erfassten Daten können im Gegensatz zu einer Papier-Liste nicht verloren gehen und man sieht als Veranstaltungsteilnehmer in der Anwendung natürlich nur die eigenen Daten und nicht diejenigen aller Veranstaltungsteilnehmer“, erklärt Herr Froitzheim.
Auf Basis dieser Daten erstellt das System automatisch Anwesenheitslisten. Diese Listen können im Bedarfsfall an die zuständigen Behörden weitergeleitet werden. Natürlich ist die Kontaktdatenerfassung auch dann gewährleistet, wenn es zu technischen Problemen kommen sollte, denn zur Not stehen immer noch zusätzlich ausgedruckte Listen zur Verfügung. Seit Mai sind an der Uni Siegen über die Anwendung bereits über 1.500 Lehrveranstaltungen und Prüfungen mit über 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfasst worden. Ab dem kommenden Wintersemester wird die Anwendung auch an der Ruhr-Universität Bochum eingesetzt.