Studentischer städtebaulicher Wettbewerb „Digitaler Wissenscampus Iserlohn“

Iserlohn. Von April bis August dieses Jahres haben Studierende des Masterstudiengangs „Städtebau NRW“ im Rahmen eines Wettbewerbs städtebauliche Entwürfe und Modelle zum geplanten Digitalen Wissenscampus erarbeitet. Die 23 Studierenden, die als Bachelor-Hintergrund Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur haben, erarbeiteten in acht Gruppen unter Leitung des Professorenteams Prof. Dr. Andreas Fritzen (Hochschule Köln), Prof. Dr. Martin Hoelscher und Prof. Dr. Kathrin Volk (beide Hochschule Ostwestfalen-Lippe) mehrere Entwürfe und Modelle für das zukünftige Areal des Digitalen Wissenscampus. Das Areal umfasst den ehemaligen Güterbahnhof westlich des Iserlohner Stadtbahnhofs und die Bereiche südlich der Gleise Richtung Parktheater.

Gestartet wurde im April mit einer Corona-bedingten individuellen Ortsbegehung. Im Anschluss daran erfolgte eine gruppenbezogene Bestandsanalyse der umgebenden Quartiere. Auf Grundlage der erhobenen Ergebnisse entwickelten die Studierenden in den Gruppen Leitideen und Entwürfe für die zukünftige Entwicklung. Wichtige Ziele waren dabei ein verträglicher urbaner Mix aus Wohnen, Gewerbe und Kultur, die Integration von Inhalten einer „Smart City“ sowie die Integration von Begegnungsflächen. Ergänzend dazu erarbeitete jede Gruppe ein anschauliches Modell.

Am 20. August präsentierten die Studierendengruppen im Parktheater Iserlohn ihre Entwürfe den beteiligten Professoren und Dr. Dagmar Lehmann von der Stadt Iserlohn. Am 28. August folgte die Sitzung des Preisgerichtes, das über die drei Gewinnerentwürfe entschied. Bei der Preisverleihung am 11. September wurden die besten Entwürfe schließlich ausgezeichnet.

Alle Entwürfe sehen für den Digitalen Wissenscampus eher eine Bebauung im nördlichen Teil des Areals – nördlich und südlich der Gleise – vor. Der historische Park auf der Alexanderhöhe wird größtenteils erhalten oder als Parkanlage umgestaltet. Alle Entwürfe sehen eine Verbindung über die Bahngleise durch ein oder zwei Brücken vor sowie eine Vernetzung zum Stadtbahnhof und der Innenstadt. Bei den Nutzungen geht es um einen kreativen Mix aus Wohnen, Leben und Arbeiten – kombiniert mit digitalen Aspekten. „Die Entwürfe zeigen zukunftsfähige Ansätze für ein modernes und innovatives Stadtquartier. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der 1. Preis nun so gebaut  wird, wie er sich im Entwurf darstellt. Die studentischen Entwürfe sind ein wichtiger Baustein neben vielen weiteren für die Konzeptentwicklung zum Digitalen Wissenscampus und umfassen einen großen Pool an Ideen“, fasst Stadtbaurat Thorsten Grote die vielfältigen Ideen zusammen. Die weitere Konzeptionierung des Digitalen Wissenscampus kann durch die Förderzusage für das Modellvorhaben „Smart Cities made in Germany“ – bei dem der Digitale Wissenscampus ein wichtiger Baustein ist – noch stärker fokussiert werden.

Der 1. Preis mit dem Motto „Kollaborativer Campus Iserlohn“ zeigt ein neues Stadtquartier, das sich am Bestand orientiert, aber im nördlichen Teil eine ergänzende Bebauung umfasst. Eine Brücke über die Gleise verbindet das nördliche Areal mit dem Parktheater, der Park ist weitestgehend erhalten worden. Die Bebauung des neuen Quartiers wird durch eine innen liegende zentrale Achse eingefasst, die sich an der Brücke mit der Ost-West-Achse Richtung Parktheater trifft. An diesem zentralen Areal entsteht ein Platz – ein zentraler Treffpunkt. Ein Mix aus verschiedenen öffentlichen Nutzungen sowie Open Innovation Lab, Start-Up Inkubator, Co-Working-Space, Mobility Hub etc. zeigt die verschiedenen Facetten einer „Smart City“. Im Fokus stehen vor allem die Themen Begegnung und Aufenthalt. So sind an verschiedenen Stellen im Entwurf Orte zum Treffen oder für gemeinsames Arbeiten integriert worden.

Max Thinius – beratender Futurologe zur Entwicklung des Digitalen Wissenscampus – hat sich in zwei Videos zu den studentischen Entwürfen geäußert. Folgendes sagt er zum Beispiel zum 1. Preis: „Bei dem Entwurf ‚Kollaborativer Campus Iserlohn‘ wird vor allem die zwischenmenschliche Komponente in den Vordergrund gerückt. Es gibt Strukturen für neue Arbeitsszenarien, die integriert sind in neue Freizeit- und Kulturszenarien. Genau so macht man Stadt.“

Alle erarbeiteten Entwürfe und Modelle sowie zwei Videos von Max Thinius sind auf der städtischen Website www.iserlohn.de zu finden (bitte Digitaler Wissencampus in die Suche eingeben).

Ansprechpartnerin für das Projekt „Digitaler Wissenscampus“ sowie den studentischen städtebaulichen Wettbewerb ist Dr. Dagmar Lehmann bei der Abteilung Stadtentwicklung und Grundstücke, Telefon 02371 / 217-2418, E-Mail: dagmar.lehmann@iserlohn.de.

Foto: Die Studierenden Saskia Berger, Jonas Schmidt und Sara Mulleri (v.l.) präsentieren den Siegerentwurf „Kollaborativer Campus Iserlohn“ im Rahmen des studentischen städtebaulichen Wettbewerbs „Digitaler Wissencampus Iserlohn“. Foto: Stadt Iserlohn