Licht am Ende des Corona-Tunnels

Kreis Kleve. Eines hat Corona bis zur Stunde nicht geschafft: den Optimismus der zum Niederrhein orientierten unternehmerisch Tätigen und zu Neu-Investitionen Neigenden zu beeinflussen oder gar zu brechen. Fest steht: Die Nachfrage nach Gewerbe- und Industrieflächen ist ebenso mehr als stabil wie auch die Neigung, sich in den drei Gründer- und Technologiezentren im Kreisgebiet eine erste Bleibe vor dem Sprung in die Selbstständigkeit zu sichern. So sieht es jedenfalls die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, die sich nach Aussage von Geschäftsführer Hans-Josef Kuypers mit der Nachfrage der letzten Wochen und Monate „absolut zufrieden“ zeigt.

So sind derzeit im Gelderner Gründerzentrum 33 von 34 Büros vermietet – eine Anfrage für das letzte liegt vor. Die Nachfrage nach dem neuen „Coworking-Space“ – dem Raum fürs Zusammenwirken im Tagesgeschäft – sei rege, so verlautet es aus Geldern.

Zu 100 Prozent vermarktet sind die Büros des Gewerbe- und Gründerzentrum Kalkar, für dessen noch verfügbare Halle konkrete Gespräche laufen. Hier in der Nicolaistadt bringt es das Tagesgeschäft derzeit sogar mit sich, dass man der Weise International und ihrem Gründer-Engagement für junge Chinesen auch die eine oder andere hilfreiche Adresse liefern kann.

Bleibt der Blick ins Technologiezentrum Kleve: Mit 41 Mietverträgen ist man hier unweit von Schwanenburg und Hochschule Rhein-Waal nahezu ausverkauft. Eine anspruchsvolle Auffrischung der Räumlichkeiten, die Verbesserung der technischen Ausstattung bis hin zur Installierung der Video-Konferenz-Systeme haben dazu geführt, das Interesse an der wirtschaftsfördernden Adresse zu steigern. Kurzum: Die Gründerwelt zwischen Schwanenburg und Geldertor gibt sich nach Auskunft der Kreis-WfG Corona gegenüber relativ unberührt.

Ähnlich sieht es bei der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve bei den Anfragen nach Gewerbe- und Industrieflächen aus. „Mindestens eine nennenswerte Anfrage pro Woche“ sendet Nathalie Tekath-Kochs an die Bürgermeister und Wirtschaftsförderer der Region – wohl wissend, dass nur an wenigen Standorten im Kreisgebiet noch angemessene Flächen vorhanden sind. So suchen zwei Logistik-Dienstleister derzeit 3,5 und 12 Hektar Fläche für Hallen bis zu 60.000 Quadratmeter. Eine Verbundeinrichtung für die Gesundheitsfürsorge möchte für 22 Millionen Euro 120 Arbeitsplätze auf 6.500 Quadratmetern realisieren. Und ein Unternehmen möchte auf 20.000 Quadratmetern in einer stattlichen Halle Mehrweg-Kisten für die Food-Industrie produzieren.

Selbst für einen IT-ler und ein erfolgreiches Fitness-Studio ist die Kreis-WfG auf der Standortsuche. Kurzum: Es ist genügend Licht am Ende dieses Tunnels, den Corona uns allen in den Weg gestellt hat.