Drei Projekten aus dem Bezirk der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein hat der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier in seiner jüngsten Sitzung in Elsdorf den zweiten von insgesamt drei Sternen verliehen. Somit gelten das „Launch-Center für die Lebensmittelwirtschaft“ aus Mönchengladbach und dem Rhein-Kreis Neuss sowie das Projekt „Klimaschutz und Ressourceneffizienz durch Kreislaufwirtschaft“, ebenfalls aus dem Rhein-Kreis Neuss, als „tragfähige Vorhaben“. Darüber hinaus haben die Vorhaben „Innvoations- und Wissenscampus“ in Mönchengladbach, „Koordinierungsstelle für die nachhaltige Wirtschafts- und Gewerbeflächenentwicklung Nordpark“ in Rommerskirchen, „Industrieprojekt/In4Climate“ in Grevenbroich, „Bauhof“ in Jüchen und „Grünes Band“ des Zweckverbands Garzweiler den ersten Stern erhalten. Diese Projekte sollen damit für die Förderung weiter ausgearbeitet werden. „Diese Auszeichnungen sind ein wichtiger Impuls für unsere Region“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, der auch Mitglied im Aufsichtsrat der Zukunftsagentur ist. „Sie zeigen, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind und die Chancen des Strukturwandels nutzen.“ Nun gehe es darum, diese und weitere Vorhaben in der Region voranzutreiben.
Auch Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss, und Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, begrüßen die Verleihungen der Sterne. „Ich freue mich sehr darüber, dass bereits jetzt zwei Projekte aus dem Rhein-Kreis Neuss als ‚tragfähige Vorhaben‘ gelten. Darauf können wir stolz sein“, so Petrauschke. „Zusätzlich profitieren wir davon, dass die beiden revierweiten Projekte ‚Reviermanagement Gigabit‘ und ‚In4Climate.NRW Rheinisches Revier (In4Climate.RR)‘ den zweiten Stern bekamen. Ich bin mir sicher, dass in den kommenden Aufsichtsratssitzungen weitere Projekte aus unserem Kreis, die im Mai 2020 ihren ersten Stern erhielten, auch den zweiten Stern verliehen bekommen.“ Und Hans Wilhelm Reiners erklärt: „Es freut mich, dass das Launch-Center für die Lebensmittelwirtschaft in Mönchengladbach einen zweiten Stern erhält und damit einen weiteren Meilenstein Richtung Umsetzung erreicht hat. Das ist eine gute Nachricht für die Hochschule Niederrhein und die ganze Stadt Mönchengladbach. Wir haben aber noch weitere Projekte in Arbeit, die im Mai ihren ersten Stern erhielten. Ich bin optimistisch, dass der Aufsichtsrat ihnen bei einer seiner kommenden Sitzungen einen zweiten Stern verleihen wird.“
Als Gast nahm der Chef der Staatskanzlei und Staatssekretär Nathanael Liminski an der Aufsichtsratssitzung teil. Er stellte den Vertretern der Region aus erster Hand die Ergebnisse der Sitzung des Bund-Länder-Koordinierungsgremiums in Berlin vor: „Die Zeit der Vorbereitung ist vorbei, jetzt starten wir durch – im Rheinischen Revier, das beim Kohleausstieg vorangeht, können jetzt konkrete Vorhaben begonnen werden. Wir stellen die Weichen für neue Wertschöpfung und moderne Arbeitsplätze mit Zukunft. Das Land und die Region haben in den vergangenen Monaten engagiert gearbeitet – gemeinsam mit dem Bund werden wir die Aufbruchstimmung vor Ort nutzen, um das ‚Zukunftsrevier‘ zu gestalten. In der heutigen Sitzung, in der wir weitere vielversprechende Projekte erörtert haben, ist einmal mehr das enorme Potenzial des Reviers deutlich geworden. Darüber hinaus hat die Sitzung gezeigt, wie gut die regionale Zusammenarbeit hier bereits funktioniert.“
Wirtschaftsstaatssekretär Christoph Dammermann, Vorsitzender des Aufsichtsrats, erklärte: „Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen, dass der Strukturwandel zügig vorangeht. Der Prozess wird durch die konkreten Maßnahmen aus der Region weiter mit Leben gefüllt. Die Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur strategischen Weiterentwicklung unserer Zukunft, sind solide aufgestellt und werden dazu beitragen können, Wertschöpfung und Arbeitsplätze langfristig zu sichern.“
83 Projekte hatten bei der Aufsichtsratssitzung am 26. Mai 2020 einen ersten Stern für eine „substanzielle Projektidee“ erhalten. Die Antragssteller konnten bis zum 17. Juli 2020 bei der Zukunftsagentur weiterqualifizierte Skizzen einreichen. Diese Chance wurde bislang für 22 Projekte genutzt. Nach internen Bewertungen durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen unter Begleitung der Revierknoten der Zukunftsagentur wurden nun insgesamt 19 Projekte ausgewählt, die bereits jetzt den zweiten Stern als „tragfähige Vorhaben“ erhalten. Sie stehen für ein maximales Fördervolumen von rund 300 Millionen Euro. Damit würden etwa zwei Prozent der bis 2038 für die Region zugesagten Strukturfördermittel des Bundes abgerufen. Das Verfahren wird kontinuierlich fortgeführt, mit dem Ziel, alle 83 Projekte in die Umsetzung zu bringen, die in der Sitzung des Aufsichtsrats im Mai 2020 den ersten Stern erhalten haben. Dafür wird der Aufsichtsrat die Frequenz seiner Sitzungen verdoppeln und sich alle sechs Wochen treffen, das nächste Mal am 2. Oktober.
Foto: Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Zukunftsagentur Rheinisches Revier haben drei Projekten aus dem IHK-Bezirk Mittlerer Niederrhein den zweiten von insgesamt drei Sternen verliehen. Foto: Zukunftsagentur Rheinisches Revier/Andreas Schmitter