Städtische Wirtschaftsförderung baut Brücke für Kooperation „Schule – Wirtschaft“

Kempen. „Ein solch vitales Verhältnis tut unserem Wirtschaftsstandort Kempen gut.“ Das sagt Stefan von Laguna, Wirtschaftsförderer bei der Stadt Kempen, anlässlich der nun vereinbarten Partnerschaft zwischen der städtischen Gesamtschule und dem Unternehmen Pfeiffer Chemie-Armaturenbau GmbH aus Kempen. Ziel der Partnerschaft ist, für die Schülerinnen und Schüler einen guten Übergang von der Schule ins Berufsleben zu schaffen und auf der anderen Seite Firmen den dringend benötigten Nachwuchs anbieten zu können.
Für die nunmehr vereinbarte Partnerschaft ist die Stadt Kempen so etwas wie der Brückenbauer gewesen. Stefan von Laguna hat bei seinen regelmäßigen Unternehmensbesuchen erfahren, dass es bei Pfeiffer Bedarf und Interesse gibt, mit einer Kempener Schule zu kooperieren. Deshalb hat der Wirtschaftsförderer auch die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein eingeschaltet, die mit Gabriele Görtz eine Beraterin „Schule – Wirtschaft“ hat und derartige Partnerschaften kompetent begleitet.
„Über eine solche Verbindung schaffen wir, dass der vielfach beklagte Fachkräftemangel für uns auch künftig kein Thema sein wird“, sagt Pfeiffer-Geschäftsführer Marcus Miertz. „Ich habe ein gutes Bauchgefühl.“ Für Pfeiffer Chemie-Armaturenbau ist es die erste Partnerschaft mit einer Kempener Schule. Das 1974 im Industriegebiet „Am Selder“ gegründete Unternehmen mit heute 220 Mitarbeitern stellt für die Industrie weltweit Armaturen her in den Sparten Chemie, Pharma, Öl-Gas, Petrochemie und Lebensmittel. Regelmäßig beschäftigt Pfeiffer zehn Azubis in den Sparten Mechatroniker, Zerspanungsmechaniker, Industriemechaniker und Konstruktionsmechaniker.
„Das ist eine Win-win-Situation für beide Seiten“, sagt Gesamtschulleiter Uwe Hötter und bedankt sich bei der Stadt für die Kontaktherstellung. Für die Gesamtschule, mit über 1100 Schülerinnen und Schülern eine der großen weiterführenden Bildungseinrichtungen in der Region, ist es die dritte Kooperation mit Firmen. Meist finden, so Hötter, die Neuntklässler über Praktika den Einstieg in den Job und merken schnell, ob beispielsweise der Beruf des Mechatronikers etwas für die Zukunft ist. Außerdem wird die Kooperation über Betriebsbesichtigungen, Vorstellungen von Pfeiffer-Azubis in der Gesamtschule oder Berufsorientierungstage wie Girl’s Day mit Leben gefüllt.
„Solche Partnerschaften bieten einfach sehr viele Möglichkeiten“, betont Stefan von Laguna. Der Wirtschaftsförderer regt bei der Vertragsunterzeichnung im Büro des Schulleiters an, den Prozess nach einem Jahr zu evaluieren und Ausschau zu halten, an welchen Schrauben man ansonsten noch drehen kann, um die Heranwachsenden ins Berufsleben zu führen und andererseits der Industrie das Potenzial an talentierten Jugendlichen greifbar zu machen. Stefan von Laguna ist zuversichtlich, dass derartige Kooperationen „Schule – Wirtschaft“ auch künftig eine gute Starthilfe sind, dass für die Heranwachsenden an der Schwelle ins Arbeitsleben der Berufsmotor störungsfrei anspringt. Allein an der Gesamtschule sind zwei weitere Partnerschaften in Sicht.
Dass das Potenzial in der Gesamtschule auf jeden Fall vorhanden ist, zeigt das Beispiel Jan Feller. Der 29-Jährige war selbst Schüler dort, hat bei Pfeiffer seinen Industriemeister gemacht und ist heute Ausbildungsleiter bei dem Maschinenbauer vom Hooghe Weg 41. „Ihr Werdegang ist ein gutes Beispiel für eine schöne Karriere und Ansporn für unsere Schülerinnen und Schüler“, so Uwe Hötter.