Bei der Versorgung mit Medikamenten setzt eine steigende Anzahl von Menschen in Deutschland auf das Internet: 58 Prozent bestellen Arzneimittel mittlerweile gewöhnlich bei einer Online-Apotheke. Während nahezu alle aus dieser Gruppe nicht verschreibungspflichtige Medikamente wie Nasenspray oder Kopfschmerztabletten im Web einkaufen, löst rund jeder Sechste (17 Prozent) auch Rezepte für verschreibungspflichtige Arzneien in der Online-Apotheke ein. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.193 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Demnach bestellen vor allem jüngere Verbraucher gewöhnlich ihre Medikamente im Netz: Drei Viertel (73 Prozent) der 16- bis 29-Jährigen tun dies, 71 Prozent der 30- bis 49-Jährigen, 64 Prozent der 50- bis 64-Jährigen, aber nur jeder Vierte (25 Prozent) Senior über 65 Jahren. „Online-Apotheken verbessern die Versorgung der Menschen in Deutschland immens: Insbesondere in ländlichen Regionen, für ältere und mobil eingeschränkte Personen, aber auch für Berufstätige und chronisch Kranke erleichtern sie die Versorgung mit Arzneimitteln“, sagt Alina Hesse, Bitkom-Expertin für Health&Pharma. „Mit dem E-Rezept, das 2022 endlich verpflichtend eingeführt wird, wird der gesamte Versorgungsprozess durchgehend digital – inklusive einem umfassenden elektronischen Medikationsmanagement mit Medikationserinnerungen oder einem automatischen Wechselwirkugscheck. Das spart nicht nur Zeit und Verwaltungsaufwand, sondern ist zugleich sicher und komfortabel.“
Unter denjenigen, die online Medikamente bestellen, sind fast alle (92 Prozent) zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit der angebotenen Auswahl, 91 Prozent sagen dies über das Preis-Leistungs-Verhältnis. 78 Prozent loben die Liefergeschwindigkeit. Mit dem Beratungs- und Informationsangebot durch Online-Apotheken ist jeder Zweite (47 Prozent) zufrieden oder sehr zufrieden.
Fast alle Befragten nutzen auch Vor-Ort-Apotheken: 99 Prozent besorgen dort ihre verschreibungspflichtigen und 74 Prozent ihre nicht verschreibungspflichtigen Medikamente. Für letztere nutzen 39 Prozent auch Reformhäuser oder Drogeriemärkte.