Die Situation des Einzelhandels ist auch Wochen nach den Lockerungen schwierig. Das zeigt eine Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) in NRW. Demnach gibt jedes fünfte Unternehmen an, seit Beginn der Corona-Krise einen Kundenrückgang von mehr als 50 Prozent zu verzeichnen. Auf die Frage, ob sie möglicherweise ihr Geschäft aufgrund der Umsatzrückgänge zumindest vorläufig schließen müssten, antworteten 11 Prozent der befragten Einzelhändler im Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhein mit „ja“, 43 Prozent der Befragten gehen nicht davon aus, und 46 Prozent können dies derzeit nicht abschätzen. 56 Prozent haben das Soforthilfeprogramm in Anspruch genommen.
„Der Druck auf die Einzelhändler ist groß“, sagt Elke Hohmann, Leiterin des IHK-Bereichs Innovation, Digitales und Wachstum. „Deshalb ist es wichtig, dass sie neue Wege und digitale Kanäle bespielen.“ 18 Prozent der Befragten nutzen neue Instrumente der Kommunikation mit den Kunden, um der Krise zu begegnen, 13 Prozent haben neue Vertriebskanäle erschlossen und 14 Prozent ein eigenes Hygienekonzept umgesetzt. „Händlern, die noch nicht digital unterwegs sind, raten wir, sich dringend mit diesem Thema zu befassen“, betont Hohmann und weist auf das Sonderprogramm „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“ hin, das mit Unterstützung der IHKs in NRW von der Landesregierung entwickelt wurde.
Gefördert werden insbesondere von der Krise betroffene Kleinunternehmen des stationären Einzelhandels, die ihre Digitalisierung vorantreiben möchten. Bis zu 12.000 Euro gibt es für die Digitalkonzepte. Belegt werden muss dabei aber ein signifikanter Digitalisierungsschritt. Förderanträge können noch bis zum 31. August eingereicht werden. Weitere Informationen zum Programm und zur Unterstützung für Einzelhändler sind zu finden unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/22866