Die Covid-19 Pandemie bewirkte in kurzer Zeit tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft, auch in der Arbeitswelt: Viele Beschäftigte wurden mit nur wenigen Tagen Vorbereitungszeit ins Home-Office geschickt. Betriebliche Veranstaltungen mussten kurzfristig abgesagt, interne und externe Kommunikation auf digitale Kanäle umgestellt, Arbeitszeitregelungen überarbeitet und Arbeitsabläufe, Lieferketten und Produktionserzeugnisse überdacht werden. Unternehmen in allen Branchen und Wirtschaftssektoren sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Arbeitsstrukturen flexibel an die aktuelle Situation anzupassen. Jene, die bereits vor der Krise in hohem Maße digitalisiert waren, konnten diese Herausforderungen besser bewältigen als solche, die sich nun gezwungen sahen, eine digitale Wende im Zeitraffer zu vollziehen.
Diese Entwicklungen bieten jedoch auch ein großes Innovationspotential. Neue Arbeitsweisen und technische Hilfsmittel müssen in kürzester Zeit umgesetzt und erprobt werden, wodurch nicht nur Änderungs-, sondern auch Lernprozesse in Gang gesetzt werden. Um solche Lernprozesse systematisch zu erfassen und langfristig nutzbar zu machen, hat das BMBF das Forschungsprojekt „Gute Lösungen für die Zukunft nutzen – COVID-19 Lessons Learned“ (COVID19LL) ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts führt das Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen unter Leitung von Professorin Verena Nitsch zusammen mit Kooperations-partnern an der TU München und der TU Dresden eine systematische und überregionale Analyse von Auswirkungen der Krise auf die Arbeitspraktiken in Unternehmen durch. Ziel ist es, besonders effektive Reaktionen auf die aktuellen Herausforderungen zu identifizieren, die auch nach dem Eindämmen der Pandemie zu einer langfristigen Verbesserung von Arbeitsprozessen und -bedingungen führen können.
Für die Studie werden noch interessierte Unternehmen gesucht.