100 Millionen Euro für die Batterieforschung

Im Rahmen des Dachkonzepts „Forschungsfabrik Batterie“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung vier weitere Batterie-Kompetenzcluster mit insgesamt 100 Millionen Euro. An drei Forschungsclustern ist die RWTH Aachen beteiligt. Das Ministerium will die Batterieforschung in Deutschland und den Transfer in die Industrie konsequent ausbauen. Die neuen Kompetenzcluster bauen auf den vorhandenen Strukturen des Dachkonzeptes auf, in dessen Gesamtkontext auch die Forschungsfertigung Batteriezelle Münster eingebunden ist. Basierend auf den Forschungen in den Kompetenzclustern wird dort die eigentliche industrielle Produktion erforscht und mit der Industrie umgesetzt.

Drei Kompetenzcluster zu den Themen Batteriezellproduktion (ProZell), Festkörperbatterien (FestBatt) und Batteriematerialien (ExcellBattMat) sind bereits angelaufen. Insgesamt sind mehr als 40 Hochschulen und Forschungseinrichtungen beteiligt. Die vier neuen Batterie-Cluster beschäftigen sich mit verschiedenen Batterieinnovationen.

Der nun mit rund 30 Millionen Euro geförderte Cluster „Intelligente Batteriezellproduktion“ (InZePro) erforscht die Erhöhung und Flexibilisierung der Produktivität der Zellproduktion. Das soll durch eine ganzheitliche Optimierung des Produktionssystems unter Einsatz von Lösungen der Industrie 4.0 erreicht werden. Schwerpunkte sind eine innovative agile Anlagentechnik, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz in der Produktion und virtuelle Produktionssysteme. Professor Achim Kampker vom Lehrstuhl für Production Engineering of E-Mobility Components koordiniert das Projekt an der RWTH. Außerdem sind die TU München, das Karlsruher Institut für Technologie und die TU Braunschweig beteiligt.

Der Kompetenzcluster „Recycling/Grüne Batterie“, kurz greenBatt, wird ebenfalls mit rund 30 Millionen Euro unterstützt. RWTH-Professor Bernd Friedrich vom Institut für Metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling untersucht gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Braunschweig und des Fraunhofer Instituts für Keramische Technologien und Systeme die systematische Gestaltung des Batterielebenszyklus. Weitere Schwerpunkte sind die Berücksichtigung und Weiterentwicklung effizienter Recyclingtechnologien und die Integration von rückgewonnenen Materialien in die Batteriezellproduktion mit dem Ziel, Stoffkreisläufe zu schließen.

Mit rund 20 Millionen Euro wird unter RWTH-Beteiligung der Cluster „Batterienutzungskonzepte“ (BattNutzung) gefördert. Ziel ist, ein tiefgehendes Verständnis von Batteriezuständen und -verhalten zu entwickeln, um zu entscheiden, wann die Zweitnutzung von Batteriespeichern möglich und für welche Anwendungen sinnvoll ist. RWTH-Professor Dirk Uwe Sauer, Lehrstuhl und Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe, übernimmt hier die Sprecherfunktion. Außerdem beteiligt sind die TU München und das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie.

Der Cluster „Analytik/Qualitätssicherung“ (AQua) erhält gleichfalls eine Fördersumme von rund 20 Millionen Euro. Im Fokus steht die kontinuierliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Batterien bei gleichzeitig langer Lebensdauer und hoher Sicherheit. Dies erfordert Kompetenzen zur Analyse und Qualitätssicherung. Beteiligt sind das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, das Karlsruher Institut für Technologie und die TU München