Die deutsche Industrie erwartet in den kommenden drei Monaten eine Zunahme ihrer Produktion. Die Stimmung hat sich im Juni das zweite Mal in Folge verbessert. Der ifo-Produktionsindikator stieg auf plus 4,3 Punkte, nach minus 19,5 im Mai. Das ist der zweitgrößte Anstieg dieses Indikators seit der Wiedervereinigung. Erstmals nach drei Monaten überwiegt also der Anteil an Unternehmen, die ihre Produktion ausweiten wollen.
In der Autoindustrie herrscht Aufbruchstimmung. Der Index sprang auf plus 50 Punkte, nach plus 24 Punkten im Mai. Auch bei den Getränkeherstellern hat sich die Stimmung deutlich verbessert. Der Index stieg im Juni auf plus 19 Punkte, nach minus 24 Punkten im Mai. Das ist ein enormer Sprung von 43 Punkten im Vergleich zum Vormonat. Größere Anstiege verzeichneten nur die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren auf plus 9 Punkte, nach minus 36 im Mai, und die Bekleidungsindustrie auf minus 33 Punkte, nach minus 84.
Die Nahrungsmittelindustrie erwartet eine Ausweitung der Produktion. Der Indikator stieg auf plus 18 Punkte, nach minus 3. Auch bei den Herstellern von Möbeln und von Pharmazieprodukten erwartete der überwiegende Anteil der Befragten, die Produktion auszuweiten: jeweils plus 11 Punkte im Juni. Bei den Chemieunternehmen stieg der Indikator im Juni auf plus 9 Punkte, nach minus 17 im Mai, bei den Herstellern von Druckerzeugnissen auf plus 8 Punkte und bei den Lederwarenproduzenten auf 0 Punkte, nach minus 29 im Mai.
Bei den Maschinenbauern bleibt die Stimmung verhalten. Die Mehrheit der befragten Unternehmen rechnet nicht mit einer Ausweitung der Produktion in den nächsten drei Monaten. Der Produktionsindex stieg im Juni auf minus 26 Punkte, nach minus 33 im Mai. In der Metallerzeugung und -bearbeitung stieg der Index auf minus 20 Punkte, nach minus 36 im Mai. Der Index stieg bei den Produzenten von Holz- und Flechtwaren auf minus 16 Punkte im Juni, bei den Herstellern von Computern auf minus 15 und in der Textilindustrie auf minus 13. Bei den Herstellern von Metallerzeugnissen und elektrischen Ausrüstungen stieg der Index jeweils auf minus 8 Punkte, bei den Herstellern von Glaswaren auf minus 3 und in der Papierindustrie auf minus 2.