Trotz Krise: Der Einkaufs- und Gastronomiestandort Opladen entwickelt sich

„Wir lassen uns nicht unterkriegen“, strahlt Monika Weidner als sie mit ihrem Sohn Sascha Leverkusen ihr neues Ladenlokal „Feinkochtopf“ an der Kölner Straße präsentiert. Die Regale sind frisch aufgefüllt mit Fruchtaufstrichen und Saucen aus eigener handwerklicher Herstellung. Ergänzt wird das Sortiment mit über 200 verschiedenen Gewürzen, ausgewählter Feinkost, Tees, Schamong-Kaffee und feinen Naschereien. Mit viel Liebe zum Detail und zahlreichen Arbeitsstunden schuf das Familienunternehmen in den neuen Räumlichkeiten einen Laden, der zum Einkaufen und Verweilen einlädt. Inzwischen hat der Cafébereich auch wieder geöffnet, eine Reservierung zur Mittagszeit wird empfohlen.

Die Weidners sind nicht die einzigen Unternehmer, die trotz Krise Neues wagen und investieren. Eines der zentralen Projekte des Stadtteilentwicklungskonzepts Opladen ist die Förderung des lokalen Einzelhandels und der Gastronomie. Dank des vom Baudezernat Leverkusen beauftragten und von der Wirtschaftsförderung unterstützten Stadtteilmanagements erreicht dieses Projekt immer mehr Akteure vor Ort. Auch die Geschwister Sanoglu von Bey Kebap auf der Bahnhofstraße nutzten die Zeit und möbelten ihren Imbiss auf. „Ich habe immer einen Plan B in der Tasche, wenn es mal nicht so läuft“, erzählt S. Sanoglu im Gespräch mit Silke de Roode vom Stadtteilmanagement Opladen und Rainer Bertelsmeier von der Wirtschaftsförderung Leverkusen. Neben Renovierungsarbeiten am Gebäude schafften die Jungunternehmer eine neue Bestuhlung nach den Empfehlungen des Quartiersarchitekten an. „Und wir machen noch mehr. Nach und nach kommen weitere Modernisierungen“, so der Imbissbetreiber.

Besonders viel Mut in den schweren Zeiten zeigte Mehmet Ocak. Er gründete in der Fußgängerzone einen neuen Frischemarkt. Bei der Konzeptionierung des Interieurs erhielt er Unterstützung vom Quartiersarchitekten Josef Schiefer. In der Kommunikation mit der Stadtverwaltung stand Silke de Roode vom Stadtteilmanagement dem Gründer zur Seite. „Es waren zahlreiche Abstimmungen notwendig“, weiß de Roode zu berichten, doch das Engagement hat sich ausgezahlt. Durch transparente Kommunikation mit allen Beteiligten konnte Ocak mit leichter Verzögerung sein neues Geschäft im Mai eröffnen. „Das Angebot, das mit dieser Kaufhalle geschaffen wird, ist eine wichtige Ergänzung im Lebensmittelsortiment im Opladener Zentrum“, bestätigt auch Rainer Bertelsmeier von der Wirtschaftsförderung Leverkusen. Er weiß das Engagement des Unternehmers, weiteren hochwertigen Einzelhandel in die Fußgängerzone zu bringen, zu schätzen.

Und auch im Quartier Birkenbergstraße tut sich was. Hier haben sich die Geschäftsbetreibenden zusammengeschlossen und sich stark gemacht, einen Flyer „Mobil im Quartier“ durch das Stadtteilmanagement erarbeiten zu lassen – so wie zuvor die Kölner Straße. „Mit dem Flyer können wir unseren Kunden die gute Erreichbarkeit unseres Quartiers aufzeigen“, so Peter Siefen von der Birkenapotheke, der sich u.a. für die Erstellung des Handzettels eingesetzt hat. Stadtteilmanagement Opladen und Wirtschaftsförderung Leverkusen verteilten rund 500 Flyer an die Geschäftsbetreibenden auf der Birkenbergstraße. „Wir freuen uns sehr über die Identifikation mit Opladen und dass die Einzelhändler und Gastronomen sich aktiv an der Entwicklung ihres Stadtteils beteiligen“, erzählt de Roode, die im Auftrag des Baudezernats als Stadtteilmanagerin tätig ist. Sie freut sich, weil die Botschaft bei den Akteuren angekommen ist, dass attraktive Geschäfte, zukunftsfähige Konzepte und Angebote eine wesentliche Rolle in der Standortentwicklung spielen: „Dem Ziel des Stadtteilentwicklungskonzepts, ein positives und identitätsstiftendes Gesamtbild zu erzeugen, rückt Opladen immer näher.“