Digitalpakt Schule für die Schulen des Kreises

Märkischer Kreis. Fünf Milliarden Euro bringt die Bundesregierung mit ihrem „Digitalpakt“ für die Digitalisierung von Schulen auf den Weg. Wieviel davon kommt bei den Schulen des Märkischen Kreises an? Im Gespräch mit der Schulverwaltung des Kreises. Zwölf Schulen sind in Trägerschaft des Märkischen Kreises: sieben Förderschulen und fünf Berufskollegs. Mehr als 12.000 Schülerinnen und Schülern werden dort unterrichtet. Der 2018 beschlossene Digitalpakt der Bundesregierung bringt Gelder an die Schulen, um Digitalisierung und Mediennutzung im Unterricht zu stärken. Der Kreis erhält für seine Schulen rund 4,2 Millionen Euro.

Was soll mit diesem Geld passieren? „Wir wollen die Infrastruktur stärken und alle unsere Gebäude und Schulen auf den gleichen Standard bringen“, so Michael Wärtsch, Fachdienstleiter Schulverwaltung beim Märkischen Kreis. Gemeinsam mit seiner Kollegin Petra Wachtmeister und den jeweiligen Schulen haben sie einen „Musterklassenraum“ entwickelt, der zum Standard werden soll. „Wir stehen allgemein ganz gut da, aber in manchen Gebäuden oder Schulen ist noch Luft nach oben“, erklärt Wachtmeister die Situation. Der Musterraum verfügt über einen Beamer-Anschluss plus geeigneter Projektionsfläche, Stromversorgung für die Nutzung vieler Geräte und einen Access Point für drahtlose Verbindungen. Bei der Umsetzung an den Schulen gibt es dann Gestaltungsfreiheiten: „Bei so vielen Schulen mit verschiedensten Ausrichtungen, können wir nicht nur eine Möglichkeit bieten“, sagt Petra Wachtmeister. Sie ist die Schnittstelle zwischen Verwaltung und den Schulen. Nicht nur in Bezug auf IT-Beschaffung, sondern auch in der Organisation und Planung der Digitalisierung.

Aufgrund der Schließungen Mitte März mussten die Schulen schnell handeln. Das habe gut geklappt, erzählt Wärtsch. Die Pädagogen in den Förderschulen und Berufskollegs seien sehr engagiert gewesen ihre Schüler auch zuhause mit Inhalten zu versorgen. „Die Lehrkräfte der Kollegs hatten wir vorher größtenteils mit Computern für die Unterrichtsvorbereitung ausgestattet“, so der Fachdienstleiter. Auch eine Cloud die – getrennt von sensiblen Verwaltungsdaten – dem Lehrkörper zur Verfügung steht, hat der Kreis eingerichtet.

Der Grund warum die Gelder des Digitalpakts zunächst nicht in Ausstattung gesteckt werden: Ohne die funktionierende digitale Struktur bringe die beste Ausstattung nichts. In fast allen Schulgebäuden gebe es beispielsweise schon WLAN. Mit den Investitionen sollen blinde Flecken des Netzes verschwinden – Räume oder Bereiche, an denen der Empfang schwach ist, ermittelt Petra Wachtmeister. Zudem sei das Prinzip „Bring your own device“ (die Arbeit mit dem eigenen Gerät) weit verbreitet. Der Kreis arbeitet an der Beschaffung von Leihgeräten für Schülerinnen und Schüler die kein geeignetes Handy oder Notebook zur Verfügung haben. Während der Corona-Pandemie wurden zu diesem Zweck weitere Mittel in Aussicht gestellt. An den Förderschulen sind bereits sogenannte iPad-Koffer im Einsatz, die von den Schülern im Unterricht genutzt werden können. Für die Antragsstellung ist der Kreis als Träger zuständig. „Unser Ziel ist es, mit einem Förderantrag direkt alle Schulen abzudecken“, so Wärtsch. Diesen Sommer soll der Antrag fertig sein.