TU Dortmund forscht zum Pendelverkehr zwischen den drei Ruhr-Universitäten

Noch dauert es mindestens eine Stunde, wenn ein Studierender der TU Dortmund mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu einem Seminar an die Ruhr-Universität Bochum (RUB) pendeln will. Prof. Johannes Weyer von der TU Dortmund koordiniert jetzt das Projekt „InnaMoRuhr“, das das Pendeln der Studierenden, aber auch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zwischen den drei UA Ruhr-Universitäten mit ihren vier Standorten erleichtern soll. Neben der RUB ist die Universität Duisburg-Essen als dritter Partner mit „an Bord“.

„Insgesamt hat das Projekt ein Gesamtvolumen von 2,359 Millionen Euro“, berichtet Prof. Weyer von der neugegründeten Fakultät Sozialwissenschaften der TU Dortmund. 80 Prozent der Summe stellt das NRW-Ministerium für Verkehr bereit. Auf die TU Dortmund entfallen rund 530.000 Euro.

Das Projekt besteht aus mehreren Bausteinen: Im ersten Schritt sollen mithilfe von Befragungen Mobilitätsbedarfe erhoben und Lücken im Öffentlichen Nahverkehrsangebot identifiziert werden. Daraus wollen die Forscherinnen und Forscher Szenarien einer nachhaltigen Mobilität der Zukunft entwickeln.

Die Szenarien, die am meisten Erfolg versprechen, sollen im Verkehrs-Simulator modelliert und in Simulationsexperimenten auf ihre Machbarkeit hin überprüft werden. Was könnte das konkret heißen? Ein elektrisch angetriebener Shuttlebus mit beispielsweise zwölf Sitzplätzen pendelt zu bestimmten Zeitpunkten oder aber nach einem festen Fahrplan zwischen der TU Dortmund und der RUB. Am Ende der Strecke steht jeweils eine Ladestation, die den Shuttlebus mit Energie versorgt. „Dann könnte beispielsweise ein Studierender, dessen Seminar um 9.45 Uhr an der TU Dortmund endet, mit dem Shuttle zu einer Vorlesung an die RUB pendeln, die um 10.15 Uhr beginnt“, sagt Techniksoziologe Prof. Weyer.

Diese und andere neue, lokal emissionsfreie Technologien sowie innovative Moblitätsservices – wie etwa Ridesharing per App, also eine Mitfahrgelegenheit – würden die Projektbeteiligten im Reallabor testen. Örtliche Verkehrsanbieter wie DSW21, Bogestra und VRR wollen die Forscherinnen und Forscher einbeziehen. Angehörige der drei UA Ruhr-Universitäten würden für einen Zeitraum von sechs Monaten die Möglichkeit erhalten, die neuen Pendeloptionen zu einem günstigen Tarif zu testen und deren Umsetzbarkeit im Realbetrieb zu erproben. „Wenn alles gut läuft, werden die Neuansätze, die am meisten Erfolg versprechen, von den etablierten Verkehrsanbietern, aber auch von neuen Anbietern, dauerhaft umgesetzt“, hofft Prof. Weyer.