Die Hochschule Rhein-Waal in Zahlen

Seit ihrer Gründung hat die Hochschule Rhein-Waal ihren Charakter als internationaler Lehr- und Lernort stetig weiterentwickelt und gestärkt. Dem jetzt veröffentlichten Bericht zufolge studierten im vergangenen Wintersemester 7.390 junge Menschen an der interdisziplinär und international ausgerichteten Hochschule. Der Anteil der internationalen Studierenden lag bei 53 Prozent. Bezogen auf die Gesamtzahl der Studierenden betrug der Frauenanteil 45 Prozent.

Die Hochschule Rhein-Waal hat seit ihrer Gründung im Jahr 2009 ihren Charakter als internationaler Lehr- und Lernort an ihren beiden Standorten Kleve und Kamp-Lintfort stetig weiterentwickelt und gestärkt. „All dies erfolgte im Umfeld eines intensiven Wachstums in den zurückliegenden Jahren. Bundesweite politische Maßnahmen wie der Hochschulpakt hatten einen verstärkenden Einfluss. Auch vor diesem Hintergrund gilt es, die Zahlen der Hochschule zu sehen“, erläutert Präsident Dr. Oliver Locker-Grütjen.

Der jetzt veröffentlichte Zahlenspiegel (Zahlen der Hochschule Rhein-Waal) enthält ausschließlich Informationen aus den Bereichen Lehre und Personal und stellt somit kein umfassendes Zahlenbild der Hochschule dar. Der Bericht basiert auf Daten des Controllings der Hochschule. Die Kennzahlen erfordern zum Teil detailliertes Wissen über die Methoden der Erhebung, um sachgerecht interpretiert zu werden. Er bietet damit einen ersten quantitativen Zugriff, um Anhaltspunkte und Auffälligkeiten aufzuzeigen, die Gegenstand einer vertieften und auch qualitativen Betrachtung sein können. Insbesondere im Kontext der Corona-Pandemie sind Sondereffekte zu erwarten, was die Interpretierbarkeit zukünftiger Zahlen – sicherlich aller Hochschulen – schwieriger machen wird.

Das Studienangebot ist interdisziplinär und international ausgerichtet. Zur internationalen Attraktivität trägt nicht zuletzt bei, dass 75 Prozent der Studiengänge englischsprachig angeboten werden. Die konstant hohe Zahl an Einschreibungen, die seit dem Jahr 2016 durchschnittlich bei rund 1.950 Einschreibungen je Studienjahr liegt, ist ein weiteres Indiz für die Anziehungskraft der Hochschule.

Nach der anfänglich rasanten Wachstumsphase bewegt sich die Gesamtzahl der Studierenden in den letzten drei Jahren bei etwa 7.350 und liegt damit deutlich über der ursprünglich avisierten Studierendenzahl. Auffällig ist die proportional ungleichmäßige Verteilung der Studierenden auf die Fakultäten Life Sciences sowie Technologie und Bionik einerseits und Gesellschaft und Ökonomie sowie Kommunikation und Umwelt andererseits.

Die Zusammensetzung der Studierenden belegt deutlich das internationale Profil der Hochschule. Der Anteil der internationalen Studierenden liegt bei 53 Prozent; der Frauenanteil beträgt hier rund ein Drittel. Zieht man nur die Gruppe der deutschen Studierenden heran, liegt der Anteil der Frauen mit
58 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Bezogen auf die Gesamtzahl der Studierenden ergibt sich ein Frauenanteil von 45 Prozent.

Hinsichtlich der Studiendauer zeigt sich ein differenziertes Bild. Während in einigen Studiengängen die meisten Studierenden ihr Studium in der Regelstudienzeit absolvieren, benötigen überproportional viele Studierende vor allem, aber nicht ausschließlich, in englischsprachigen Studiengängen mehr Semester als in der Regelstudienzeit vorgesehen. „Die Gründe hierfür sind vielfältig. Mögliche Ursachen werden von der Hochschule bereits durch Maßnahmen insbesondere in den ersten Semestern, zum Beispiel einer Studieneingangsphase, angegangen. Wir müssen die Studierenden noch nachhaltiger begleiten“, so der Präsident.

Entsprechend der internationalen Ausrichtung der Hochschule stammt eine Vielzahl der Studierenden aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland. Dass an der Hochschule insgesamt 126 verschiedene Nationalitäten repräsentiert sind, beweist, wie ausgeprägt heterogen die internationale Studierendenschaft ist. Neben den traditionell stark vertretenen Nationen aus dem asiatischen Raum – insbesondere Indien, Bangladesch, Pakistan, China, Nepal sowie Vietnam – entwickeln sich vor allem mit Ägypten, Nigeria und Kamerun afrikanische Herkunftsländer zu einem zweiten Schwerpunkt. „Um hier eine größere Durchmischung zu erreichen, werden wir in den kommenden Jahren mit gezielten Maßnahmen verstärkt den deutschen und europäischen Raum adressieren“, betont Vizepräsidentin Professorin Dr. Tatiana Zimenkova.

Wie gut die Hochschule in der Region verankert ist, belegt der Anteil der Studierenden aus den Kreisen Kleve und Wesel: 44 Prozent der deutschen Studierenden – gut ein Fünftel der Studierenden insgesamt – stammt aus einem dieser beiden Kreise. Doch deutlich wird auch die Attraktivität der Hochschule für Nordrhein-Westfalen und die gesamte Bundesrepublik.

Die Zahl der Hochschulabschlüsse steigt erwartungsgemäß seit der Gründung kontinuierlich an und erreichte im akademischen Jahr 2019 erstmals die Marke von über 1.000 Abschlüssen. Die Hochschule wird die Abschlussquote – also den Anteil eines Jahrgangs, der die Hochschule mit einem Abschlusszeugnis verlässt – weiterhin im Blick behalten. „Wir werden ein Bündel von Maßnahmen ergreifen, um die Quote zu erhöhen. Dabei werden wir die sogenannten Studiengangswechsler und ‑zweifler verstärkt in den Fokus nehmen“, erklärt der Präsident.