Der Studiengang Medizin-und Gesundheitstechnologie bereitet auf die digitale Zukunft des Gesundheitswesens vor

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass eine Behandlung mit räumlichem Abstand nicht nur möglich, sondern manchmal auch notwendig ist. Zum Beispiel, um Patienten vor einer Ansteckung im Wartezimmer zu schützen. Die aktuelle Corona-Krise, hat das Medizin- und Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen gestellt: Was tun, wenn Patienten nicht mehr uneingeschränkt zum Hausarzt oder ins Krankenhaus können, aber trotzdem behandelt werden müssen? Im Studiengang Medizin – und Gesundheitstechnologie an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe lernen Studierende, wie digitale Technologien Ärzte, Pflegekräfte und Patienten bei der Therapie unterstützen können.  „Die aktuelle Situation zeigt mehr denn je, dass neue Ansätze aus der Medizin – und Gesundheitstechnologie benötigt werden“, sagt Professor Volker Lohweg, Institutsleiter am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT). „Wir brauchen völlig neue Konzepte und Methoden im Zusammenwirken zwischen Pharmakologie, Mikrobiologie und Biotechnologie auf der einen und Datenwissenschaft und Informatik auf der anderen Seite. Auf dieser Basis können wir datengesteuerte Analyse – und Diagnosewerkzeuge entwickeln, um die Arbeit von Medizinern zu erleichtern.“

Daten sind nicht erst durch Corona zu einem wichtigen Schlüssel in der Medizin geworden, ist Professor Gerd Kutz, Sprecher des Forschungsschwerpunkts „Applied Health Siences“ überzeugt. „Die Etablierung und Überwachung von Hygieneplänen und die Entwicklung von neuen Arzneimitteln, einschließlich deren moderner Herstellung, ist ohne Sammlung und Nutzung von zugehörigem, umfangreichem Datenmaterial nicht denkbar“, so Kutz.

Medikamente aus dem digitalen Drucker, Sprechstunde per Videochat oder Fiebermessen mit dem Smartphone. Digitale Anwendungen sind nicht nur für Patienten mit Corona-Verdacht relevant. Auch chronisch Kranke oder Patienten in ländlichen Regionen könnten davon profitieren.

Wer sich für Informatik und Informationstechnologie, Pharmatechnik, Mikrobiologie und Biomedizintechnik interessiert, ist im Studiengang Medizin – und Gesundheitstechnologie richtig. Durch die Kooperation der beiden Fachbereiche Life Science Technologies sowie Elektrotechnik und Technische Informatik werden optimale Bedingungen für Studium und Forschung geschaffen. Life Science Technologies zeichnet sich mit seinem Forschungscluster „Applied Health Sciences“ aus. Der Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik ist mit seinem Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) in den Bereichen Datenwissenschaften, Big Data, Industrie 4.0, Informationsfusion und Mensch-Maschine-Interaktion sehr gut aufgestellt.

Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs haben hervorragende Berufsperspektiven. Außerdem können Studierende nach dem Bachelor-Abschluss den forschungsorientierten Masterstudiengang Smart Health Sciences anschließen. Der Masterstudiengang ist technisch-naturwissenschaftlich ausgerichtet und widmet sich unter anderem dem Gesundheitswesen mit Blick auf Digitalisierung, pharmazeutischen Aspekten, Medikamentenproduktion sowie Hygiene und Mikrobiologie.

Noch bis zum 15. August können sich Studieninteressierte für das Wintersemester 2020/2021 online unter www.th-owl.de einschreiben.

Das Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Technischen Hochschule OWL in Lemgo ist eine der führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der industriellen Informationstechnik und beschäftigt derzeit mehr als 70 Mitarbeiter. Im inIT werden Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) mit den hohen Anforderungen der Automatisierungstechnik in Einklang gebracht. Industrielle Kommunikation, industrielle Bildverarbeitung und Mustererkennung, verteilte Echtzeit-Software, Computerintelligenz und Mensch-Technik-Interaktion bilden die fünf Kompetenzbereiche des Institutes. Geforscht wird unter dem Dach des Forschungs- und Entwicklungszentrum CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT) auf dem Innovation Campus Lemgo. Das inIT ist eine der führenden Forschungseinrichtungen im BMBF Spitzencluster

Das „Center of Applied Health Sciences“ ist ein akademisches Kompetenzzentrum mit interdisziplinärer Ausrichtung und Forschung in den Gesundheitsbereich hinein. Schwerpunkte sind die Formulierung, Herstellung und Prüfung von Kosmetika, Pharmaka und nanostrukturierten Materialien aus dem Gesundheitsbereich. Die Forschung deckt auch die mikrobiologische Sicherheit der Produkte, insbesondere die Entwicklung und Validierung mikrobiologischer Nachweisverfahren („Rapid Testing“) ab. Weitere Schwerpunkte liegen in der Entwicklung prozessanalytischer Methoden zur Untersuchung und Charakterisierung von Medikamenten oder die Herstellung von Biologika mittels neuester Verfahren der Bioprozesstechnologie.