Sparkassen mit niedrigerem Betriebsergebnis

Die 378 deutschen Sparkassen gehen aus einer Position der Stärke in die kommenden schwierigen Monate. „Die Institute haben im vergangenen Jahr mit einem Jahresergebnis nach Steuern in Höhe von 1,8 Milliarden Euro abgeschlossen. Nochmals 4,1 Milliarden Euro wurden in die Vorsorgereserven für schwierige Zeiten gepackt“, so Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz der Gruppe heute in Berlin. Mit einer Kernkapitalquote von 16,0 Prozent und einer Gesamtkapitalquote von 17,3 Prozent weisen die Sparkassen insgesamt sehr solide Werte auf.

Obwohl die Sparkassen im Geschäft mit ihren Kunden auf Rekordniveau abgeschlossen hätten, ist das Betriebsergebnis aufgrund der dauerhaften Negativzinsphase weiter zurückgegangen. So sank das Zinsergebnis in 2019 um 557 Millionen Euro auf 20,2 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Minus von 2,7 Prozent. Schleweis: „Diese Entwicklung wird sich fortsetzen. Die Ergebnisse der Sparkassen werden absehbar in den kommenden Jahren weiter unter Druck geraten. Und dabei sind die jüngsten Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie noch gar nicht eingerechnet.“

Die Sparkassen hätten sich aber erneut mit Macht gegen das schwierige Marktumfeld gestemmt und in ihren Regionen sehr gute Arbeit geleistet, so Schleweis. „Das zeigt sich im verbesserten Provisionsüberschuss, der um 429 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Das ist ein sehr beachtlicher unternehmerischer Erfolg.“

Der Verwaltungsaufwand der Institute stieg im vergangenen Jahr um 276 Millionen Euro auf 19,2 Milliarden Euro. Der um 95 Millionen Euro höhere Personalaufwand sei insbesondere auf die dreiprozentige Tarifsteigerung der Beschäftigten zurückzuführen. Der Sachaufwandstieg um 181 Millionen Euro.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag um 372 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr und betrug zum Jahresende 9,6 Milliarden Euro. Mit 4,1 Milliarden Euro hat sich der Bewertungsaufwand spürbar um 10,5 Prozent reduziert. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug 537 Millionen Euro. „Das ist zwar eine Steigerung zu den vergangenen Jahren, aber nur ein Fünftel dessen, was die Sparkassen vor zehn Jahren zu verbuchen hatten. Allerdings müssen wir damit rechnen, dass sich diese Entwicklung durch die Corona-Pandemie ab 2020 deutlich verschlechtern wird.“ Die Sparkassen seien für diese Zeit aber gut gewappnet. So konnten die Vorsorgereserven nochmals um 4,1 Milliarden Euro aufgestockt werden. Das Ergebnis vor Steuern verminderte sich um 158 Millionen Euro auf 4,3 Milliarden Euro. Davon wurden 2,5 Milliarden Euro als Steuern an die öffentliche Hand überwiesen.