Düsseldorf reagiert auf die angeordneten Schulschließungen und macht Tempo bei der Digitalisierung der städtischen Schulen: Dazu wird jetzt vorzeitig eine Lernplattform aktiviert. Zusätzlich zur Bestellung dieser digitalen Lernplattform, die auch von eigenen Endgeräten Zuhause angesteuert werden kann, sollen kurzfristig 15.000 zusätzliche Tablets bereitgestellt werden.
Mit diesem Angebot werden die Düsseldorfer Schulen aktiv in der Corona-Krise unterstützt. Um den Schulbetrieb weiter aufrechterhalten zu können, ist eine digitale Bereitstellung der Lehrmaterialien sowie eine direkte digitale Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden eine innovative und praktikable Lösung.
Oberbürgermeister Thomas Geisel: „Die aktuelle Situation verlangt uns allen einiges ab und bringt für jede Personengruppe ganz eigene Herausforderungen mit sich. Der virusbedingte Schulausfall für die Schülerinnen und Schüler bedeutet, dass kurzfristig neue Wege des Unterrichts gefunden werden müssen, um ihnen den Zugang zu den notwendigen Unterrichtsmaterialien zu ermöglichen und Absprachen und Kommunikationswege sicherzustellen. In der kommenden Woche werden wir deshalb eine digitale Lernplattform zur Verfügung stellen, auf die die Schülerinnen und Schüler von ihren eigenen Geräten zu Hause zugreifen können.“
Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: „Wir sind in der glücklichen Lage den Unterrichtsausfall durch eine gute Vorarbeit in den vergangenen Jahren sehr gut kompensieren zu können. Der Medienentwicklungsplan der Landeshauptstadt Düsseldorf ist darauf ausgerichtet, in den kommenden Jahren analoges Lernen 1:1 durch digitales Lernen zu ersetzen und zudem auch die entsprechenden notwendigen Techniken, Geräte und Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Nicht nur die Schüler haben eine Pflicht zu lernen, vielmehr haben auch wir als Schulträger die Pflicht dafür zu sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler dieser in der aktuellen Krise auch nachkommen können. Deshalb ziehen wir einige Maßnahmen vor.“
100 Millionen Euro für Digitalisierung an Schulen
Bereits im Dezember 2019 legte die Verwaltung mit dem Medienentwicklungsplan (MEP) ein Konzept vor, das die Grundlage für die Digitalisierung der Düsseldorfer Schulen für die kommenden Jahre schafft. Wesentlicher Bestandteil ist der Einsatz einer digitalen Lernumgebung, die weit über das Ersetzen analoger Lernmittel hinausgeht. Düsseldorf investiert im Rahmen des Medienentwicklungsplans für Schulen in den kommenden Jahren 100 Millionen Euro in WLAN, Endgeräte, Lernumgebung, Breitband, Visualisierungstechnik sowie in Service und Support.
Eine Teil-Realisierung wird nun aufgrund aktueller Ereignisse vorgezogen. Die Inbetriebnahme erfolgt in der kommenden Woche. Die Schulen werden kurzfristig vom Schulverwaltungsamt umfangreich informiert. Darüber hinaus wird es Webinare und Tutorials geben, um den Umgang mit der neuen Plattform schnell zu erlernen.
Um die Ausbreitung des Corona-Virus in NRW zu verlangsamen, hat die Landesregierung am vergangenen Freitag aufgrund der Covid-19 Lage vorsorglich entschieden, mindestens bis zum 19. April die Schulen und Kindertagesstätten zu schließen. In Düsseldorf sind hiervon rund 78.000 Schülerinnen und Schüler betroffen. Doch die virusbedingten Schulschließungen bedeuten keine Entbindung von der Lernpflicht. Das stellt nicht nur die Bildungseinrichtungen selbst vor große Herausforderungen. Insbesondere die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen stehen kurz vor ihren Abschlussprüfungen. Die neue Lernplattform kann gerade in der Prüfungsvorbereitung eine hilfreiche Unterstützung sein. Bislang sind 8.500 Tablets an städtischen Schulen im Einsatz, jetzt werden 15.000 hinzukommen.
Volker Syring, Schulleiter des Humboldt-Gymnasiums Düsseldorf und Schulformsprecher Gymnasien: „Mit der Vorziehung der Teil-Realisierung aufgrund der aktuellen Situation von Schulschließungen ist seitens der Stadt Düsseldorf eine richtige Entscheidung getroffen worden, die ausdrücklich begrüßt wird. Die Lehrkräfte sind vorbereitet und gewillt, die Schülerinnen und Schüler digital mit sinnvollen Aufgaben zu versorgen. Die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern werden spätestens nach einigen Tagen froh sein, einen strukturierten Alltag mit schulischen Aufgaben vorzufinden. Dieser erste Schritt einer neuen Lernumgebung muss jedoch eher im Laufschritt statt bedächtig erfolgen. Wenn man einen Graben überwinden muss, darf man nicht zögerlich sein, sondern muss den beherzten Sprung wagen.“
Ein Video zu diesem Thema finden Sie im Laufe des Tages auf YouTube unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf
Foto: Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (l.) und Oberbürgermeister Thomas Geisel stellten die Lernplattform „Its learning“ vor, die den Schulen der Landeshauptstadt Düsseldorf kurzfristig zur Verfügung stehen wird,(c)Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert